via de.indymedia.org
Der Konsumparty des schwarzen Freitags zuvorzukommen haben wir uns entschieden, eine kleine Aktionsgruppe aufzustellen um unsere Stimme mit der Unterstützung von Hämmern zu erheben. Die Liste unserer Anliegen ist in diesen Zeiten ellenlang. Krieg, Kapitalismus, Inflation und Unterdrückung sind eng miteinander verknüpft.
Wir haben uns für eine Bankfiliale von Santander Mitten in Friedrichshain entschieden, um alle dazu aufzurufen im Angesicht der Misere die Resignation zu bekämpfen. Wir werden nicht Teil der Konsumparty sein sondern wir werden weiterhin kämpfen gegen dieses Leben, dass uns der Kapitalismus und die Herrschenden anbieten. Letztes Jahr sind nicht viele, jedoch immerhin einige Menschen auf die Straße gegangen um Amazon während der Inflationskrise entgegenzutreten. Die Arbeiter*innen forderten MAKE AMAZON PAY und in Friedrichshain wurde sich vor der Baustelle des neuen Amazon-Turms versammelt um gegen die Beschleunigung der Gentrifizierung durch Amazon in dieser Gegend zu protestieren. Wir hoffen, dass unsere kleine militante Aktion ihren Teil zu den kommenden Kämpfen beitragen kann.
Es müssen einige weitere Worte hinzugefügt werden, wenn wir über die Santander Bank reden. Sie ist ein globaler Player auf dem Markt des Krieges und der Ausbeutung. Man weiss, dass sie finanziell Thales SA und ThyssenKrupp sowie BAE Systems und ähnliche unterstützen und im Jahr 2021 4.843 Millionen Dollar in Atomwaffen gepumpt haben. Santander gibt Geld bzw. Support an Airbus, Boeing, General Electric, Honeywell, Leonardo, Raytheon Technologies Corp, Rolls Royce und Safran. Dieses Geschäft hat tausende von Toten und Verstümmelten in den aktuell sehr heißen zwischenstaatlichen und sozialen Kriegen und im Krieg gegen die Migration an den EU- und US-Grenzen zur Folge. Die genannten Unternehmen sind genau die, deren Flugzeuge, Drohnen und Kanonen in diesen Tagen die Menschen in Gaza, Kurdistan und Syrien bombardieren. Auch ihr Einsatz im Sudan ist erst ein paar Wochen her.
Krieg dient dem doppelten Interesse imperialistischer Akkumulation und heimischer Ausbeutung. Banken wie Santander profitieren auf jedem Level dieses Arrangements durch ihre intenationalen, neokolonialen Investments, ihre Anteile an der Waffenindustrie und ihre wirtschaftliche Kontrolle in den Zentren.
Während uns erzählt wird, dass Sozialabbau und massive Verteuerungen des Lebensunterhalts unvermeidbar sind, werden wir gleichzeitig ermutigt, unsere Portmonaies zu Anlässen wie dem schwarzen Freitag zu lockern, um unseren Teil dazu beizutragen, die kriselnde Wirtschaft zu unterstüzten.
Santander wurde schon des öfteren Ziel von Soliaktionen um Gefangene in Chile und Spanien zu unterstützen, da es zu Bekanntheit gelangte, dass die Bank die ganzen Geldtransaktionen in spanischen Gefängnissen verwaltet.
Die Filiale, die wir in der Nacht des 30. Oktober angegriffen haben befindet sich in der Frankfurter Allee. Die gleichzeitige Enteignungs-Aktion in der Eastside-Mall am Fuße des neuen Amazontowers hängt nicht mit uns zusammen, doch wir begrüßen die Aktion natürlich als selbstorganisierten Akt der Deflation.