via Berliner Kurier
Seit Mittwochabend geht nichts mehr bei der S-Bahn im Norden Berlins: Die Ringbahn-Linien S41 und S42 sind unterbrochen. Fahrgäste müssen weiterhin starke Nerven mitbringen. Und mindestens bis zum Freitagabend wird es auch dabei bleiben. Und nun verfestigt sich der Verdacht, dass das Feuer an Kabeln gelegt war.
Der für politisch und extremistisch motivierte Taten zuständige Staatsschutz des Berliner Landeskriminalamtes (LKA) übernahm die Ermittlungen, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Ein politisches Motiv könne derzeit nicht ausgeschlossen werden, sagte eine Polizeisprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Hinweise auf den oder die Täter gebe es noch nicht.
Der S-Bahnverkehr auf dem nördlichen Ring zwischen Wedding und Beusselstraße bleibt bis Freitagabend unterbrochen, teilte die S-Bahn mit. Ein Ersatzverkehr mit Bussen wurde eingerichtet. Die Reparaturarbeiten liefen. Die Regionalbahn RB21 ist zwischen Gesundbrunnen und Jungfernheide unterbrochen. Auf dem Rest der Strecke fahren die Linien den Angaben zufolge im 10-Minuten-Takt. Andere Züge, darunter auch Intercitys, werden umgeleitet.
Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei wurde bei dem Feuer das Signalsystem beschädigt. Ein S-Bahn-Fahrer hatte den Brand in einem Kabelkanal neben den Gleisen zwischen den Bahnhöfen Wedding und Westhafen am Mittwochnachmittag entdeckt, wie die Polizei mitteilte.
Kabelschächte der Bahn an Fernstrecken und auch der S-Bahn waren schon oft Ziele von Anschlägen von Linksextremisten, die damit den Bahnverkehr störten oder zeitweise lahmlegten. Zuvor war von Vandalismus die Rede.
Nach Angaben der Polizei vom Donnerstag, war der Brand bereits am Mittwoch gegen 15 Uhr von einem S-Bahn-Mitarbeiter entdeckt worden. Der Triebwagenführer wählte den Notruf, andere Mitarbeiter der S-Bahn begannen mit den Löscharbeiten. Die Berliner Feuerwehr übernahm und löschte das Feuer. Nach bisherigen Erkenntnissen wurde bei dem Brand das Signalsystem beschädigt. Verletzt wurde niemand. Die Ermittlungen, insbesondere zur Brandursache, übernahm der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes.