Bremen: Switch Off Tren Maya / Disrupt Deutsche Bahn

via de.indymedia.org

Wir hatten gestern Nacht eine Verabredung, um mit Brandsätzen zwei Fahrzeuge der Deutschen Bahn anzuzünden. Der Konzern steht nicht nur für überteuerte Zugverbindungen und marode Infrastruktur, sondern ist tief verstrickt in Rüstung, Ausbeutung, und Neokolonialismus. Konkret haben wir die DB angegriffen, um die Kämpfe um Tren Maya in Mexico sichtbar zu machen.

 

 

 

Wir zünden rebellische Feuer für die indigenenMenschenaus Chiapas, Comunidad Indígena Otomí, Tabasco, Campeche, Yucatan und Quintana Wir sagen: Compañer@s! ihr seid nicht allein, euer Widerstand ist mit uns!

 

Im Zuge des riesigen Infrastrukturprojektes Tren Mayawurden zwei Eisenbahnstrecken durch den mexikanischen Urwald gebaut, mit dem Hauptziel den Massentourismus in die indigen geprägten Provinzen zu bringen. Die Deutsche Bahn, sonst bemüht um einen nachhaltig-grünen Anstrich, ist Teil des Projektes und verdient an der Zerstörung des mexikanischen Urwaldes – in Kooperation mit Rüstungsunternehmen, mexikanischem Militär und den USA.

 

Neben dem Massentourismus dient Tren Maya auch der Aufstandsbekämpfung und Migrationskontrolle. Das mexikanische Militär ist damit beauftragt die Streckenabschnitte zu verwalten und zu verteidigen. Entlang der Eisenbahntrasse werden Militärbasen errichtet. Die militärische Präsenz gilt dem indigenen Widerstand und dem staatlichen Kampf gegen flüchtende Menschen aus Mittel- und Südamerika sowie der Karibik. Denn die Region ist einer der größten Migrationskorridore weltweit. Da überrascht es nicht, dass dem Projekt gute Gespräche zwischen dem mexikanischen Präsidenten Andres Manuel Lopez Obrador und dem damaligen amerikanischen Präsidenten Donald Trump voraus gingen. Tren Maya dient somit auch geopolitischen Interessen der USA und ihrer Migrationspolitik.

 

Tren Maya wird als progressives Infrastukturprojekt verkauft und mit Gewalt gegen alle Widerstände der direkt betroffenen Menschen durchgesetzt. Intakte Ökosysteme und selbstorganisierte, meist indigene Gemeinde sollen durch Tourismus, Hotelkomplexe, Fabriken, Mastanlagen und Monokulturen ersetzt werden. Die stattfindende Enteignung und Vertreibung läuft darauf hinaus, das Lebendige zu kommerzialisieren und Gebiete nachhaltig zu militarisieren. Wir halten nichts von euren grünen Fortschritt und einer auf Profit ausgerichteten Welt. Tren Maya und somit die herrschenden Verhältnisse gehören nachhaltig zerstört. Wir erinnern uns an den zapatistischen Aufstand der EZLN im Januar 1994.

 

Wir selber starten militant ins neue Jahr und freuen uns auf viele heiße Nächte

 

Autonome Gruppen

 

Dass durch beide Brände auch unbeteiligte Fahrzeuge ausgebrannt sind, bedauern wir. Wir hatten vieles kalkuliert, aber den Wind in der Nacht unterschätzt.

[Switch off] Bahnstreik verlängert

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Wir haben die sich überlagernden Streiks und Proteste zum Anlass genommen, vor 2 Wochen erneut die Bahngleise bei Düsseldorf Eller mittels eines Brandsatzes lahmzulegen. Sie konnten bis zum Beginn des Streiks im Güterverkehr nicht repariert werden. Dass nun der Staatsschutz ermittelt, zeigt uns das Potenzial, das solche einfachen Mittel durch gutes Timing entwickeln können.
Wir denken, dass ein Staat, der unsere Lebensgrundlage zerstört und von imperialistischen Kriegen profitiert, überhaupt keinen Schutz verdient hat. Im Gegenteil – wir müssen uns vor ihm schützen.

Während die einen Politik mit Buchhaltung verwechseln und ihren CO2-Rechner zum einzigen moralischen Kompass erhoben haben und die anderen sich noch fragen, ob man dem braven Bürger mit Sekundenkleber und Kartoffelbrei nicht zu viel zumutet, rasen wir ungebremst ins 6. Massensterben. Mittlerweile sterben über hundert Spezies am Tag aus. Jeden Tag.

Für uns sind die Bedürfnisse der natürlichen Welt nicht länger verhandelbar. Um sie zu verteidigen braucht es koordinierten Widerstand durch Untergrundnetzwerke.

Parallel dazu müssen alternative Produktions- und Lebensweisen entwickelt bzw. wieder entdeckt werden, die die über die nächsten Jahrzehnte zunehmenden Systemausfälle abmildern können. Alternativen ersetzen aber keine Opposition. Wer nach Jahrtausenden der Verdrängung und Ermordung indigener Gesellschaften noch denkt, das System würde irgendwelche Alternativen neben sich dulden, ist naiv.

Ebenso naiv ist, nach Jahrtausenden der technologischen Eskalation und Ressourcenextraktion zu denken, man könne irgendwo eine Grenze ziehen und sagen: „Bis hier hin und nicht weiter! So soll es bleiben!“
Das Eindämmen bestimmter destruktiver Techniken oder die Verteidigung einzelner Orte ist zwar sinnvoll, die Defensive ersetzt aber nicht die Offensive.

Die Welt wird erst aufatmen können, wenn über hundert Firmen und Konzerne am Tag bankrott gehen. Jeden Tag.

Kommando Angry Birds grüßt alle revolutionären Kräfte.

 

[B] Switch-Off the System of Destruction >> Berlin-A100-Baustelle angegriffen!

via de.indymedia.org

In der Nacht vom 18.01.2024 auf den 19.01.2024 haben wir 2 Bagger am 16. Bauabschnitt der A100 (Kiefholzstraße – Treptow) mit zeitverzögerten Brandsätzen lahmgelegt. Viele Nadelstiche wie dieser können langfristig das System zum Fall bringen. Es ist auch eine freudige Antwort auf den Aufruf „Switch-Off“, der mittlerweile auch auf internationaler Ebene einen tatkräftigen Widerhall findet.

Sabotage ist ein unmittelbares Werkzeug, um die Vorhaben der Herrschenden aufzuhalten. Eines ihrer gigantischen Mega-Projekte ist der Weiterbau der „Autobahn 100“ in Berlin. Wir denken, dass es einer Vielfalt an unterschiedlichen Methoden bedarf, die sich nicht nur auf einen symbolischen Widerstand begrenzen. Der Bittruf an die herrschende Politik, ihre Instanzen und an der demokratische Raison diese Betonschneise mitten durch Berlin abzuwenden, ist vergeblich. Lasst uns unsere Wut in Mut umwandeln und ihre Profiteure, ihre Verantwortlichen, ihre Baufahrzeuge angreifen. Mit unseren Ideen und unserem Handeln wollen wir Stück für Stück einer Gesellschaft näher kommen, in der die Naturzerstörung durch den Kapitalismus, seine kriegerischen und technologischen Auswüchse, die Unterdrückung des Menschen über den Menschen, endlich der Vergangenheit angehören.

Während hier in Berlin, einige Initiativen und Zusammenhänge, jede auf ihre Art und Weise, gegen den Ausbau der A100 kämpfen, wurde in dieser Woche in Hannover das Protestcamp „Tümpeltown“ und die Waldbesetzung in Leinemasch mit Hilfe der üblichen Staatsbütteln geräumt und gerodet… auch dort sollen in den nächsten Jahren Hunderte Milionen von Euro in den Straßenbau gepumpt werden. Unsere Sabotage soll ein feuriger Gruß nach Hannover sein!

Gegen ihre Mega-Projekte, gegen ihre Welt!
Für die Anarchie!

Switch off Autobahn GmbH

via de.indymedia.org

Am frühen morgen des 18.01.2023 kam es auf dem Gelände der Verkehrsmanagementzentrale Niedersachsen in Hannover zu einem Brand, bei dem ein Auto der Autobahn GmbH Feuer fing.

„In der Nacht nach der Räumung von Tümpel Town haben wir uns aufgemacht und ein Auto der Autobahn GmbH dem Feuer gewidmet.
Mit der Autobahn GmbH trifft es ein Ziel, das für so viele Ökozide, Räumungen von Waldbesetzungen und industrielle Zerstörung verantwortlich ist.
Mit unserer Tat senden wir ein Zeichen der Kompliz*innenschaft mit dem Kampf um Tümpel Town und weiten die Kampffläche aus!
Doch wir werden nicht passiv ausharren und uns in die Hände der Schergen und des repressiven, mörderischen, rassistischen Systems begeben.
Wir finden unsere Antwort auf die Zerstörung im direkten anonymen Angriff gegen die bestehenden Verhältnisse und werden uns nicht kontrollierbar machen lassen.
Wir sind überall! Tümpel Town ist überall!

In Gedanken an Tortuguita, getötet genau vor einem Jahr durch die Cops im Atlanta Forrest.
In tiefer Verbundenheit mit den Kämpfen um die Wälder.

Switch off the system of destruction!“

Bundesanwaltschaft ermittelt wegen Löchern in LNG-Pipeline

via SZ

An einer Flüssigerdgasleitung an der Elbe tauchen offenbar mehrere Bohrungen auf. Der Generalbundesanwalt geht jetzt laut einem Medienbericht dem Verdacht der Sabotage nach.

Die Bundesanwaltschaft ermittelt wegen möglicher Sabotage an einer LNG-Pipeline in Schleswig-Holstein. Das berichtete am Mittwoch der NDR unter Verweis auf eine entsprechende Bestätigung der Ermittlungsbehörde. Es geht demnach um den Anfangsverdacht der „verfassungsfeindlichen Sabotage“. Über mögliche Schäden an der Gasleitung hatte Ende vergangener Woche der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag (SHZ) berichtet. An mindestens drei Stellen soll die rund 55 Kilometer lange Pipeline demnach aufgebohrt worden sein.

Die Leitung mit dem Namen „ETL 180“ war bislang nicht in Betrieb. Sie verläuft zwischen Brunsbüttel im Kreis Dithmarschen an der Elbmündung und Hetlingen im Kreis Pinneberg weiter südlich, kurz vor Hamburg. Sie soll Flüssigerdgas (LNG) von einem Terminal vor Brunsbüttel parallel zur Elbe zu einem Einspeisepunkt ins Fernleitungsnetz transportieren. Baubeginn war im vergangenen März.

Der Fall weckt Erinnerungen an den Nord-Stream-Anschlag

Im August blockierten Klimaaktivisten des Bündnisses „Ende Gelände“ die Baustelle für die Leitung, um gegen Gasimporte nach Deutschland zu protestieren. Eigentlich sollte die Pipeline im Dezember fertiggestellt sein – doch Ende November meldete die Betreiberfirma Gasunie nach Angaben der Landespolizei Schleswig-Holstein Beschädigungen an der Leitung. Es soll sich um drei jeweils zehn Millimeter große Löcher handeln. Zunächst war unklar, ob der Betriebsstart sich wegen der Beschädigungen oder aus anderen Gründen verzögert hat. Wo und wann und auch, unter welchen Umständen die Löcher an der Pipeline aufgetaucht sind, ist bisher nicht bekannt.

Der Generalbundesanwalt ermittelt bereits seit mehr als einem Jahr wegen der Anschläge auf die Nord-Stream-Pipelines auf dem Grund der Ostsee. Bisher ist nicht geklärt, wer hinter mehreren Sprengstoffexplosionen steckt, die beide Stränge von Nord Stream im September 2022 schwer beschädigt haben. Einige Erkenntnisse der deutschen Ermittler deuten darauf hin, dass ein ukrainisches Kommando verantwortlich sein könnte. Andere Beobachter und Politiker wiesen schon kurz nach den Explosionen auf Russland.

Der Kampf um die Deutungshoheit im Fall Nord Stream ist ein hochgradig symbolischer. Schließlich ist die Gasversorgung der Bundesrepublik eng verknüpft mit dem Krieg in der Ukraine: Die Bundesregierung hatte nach Beginn des russischen Angriffskriegs alles daran gesetzt, Deutschlands Energieversorgung unabhängig zu machen vom vormaligen Groß-Gaslieferanten Russland – unter anderem mit neuen LNG-Terminals an der deutschen Küste. Binnen kurzer Zeit musste und muss neue Infrastruktur dafür geschaffen werden: neben den Terminals selbst auch entsprechende Pipelines, um das Gas ins bundesweite Netz einspeisen zu können.

via Welt

Bereits acht Löcher haben Ermittler an einer im Bau befindlichen LNG-Leitung in Schleswig-Holstein entdeckt, sie gehen von Sabotage aus. Der Schaden soll laut einem Medienbericht höher als bisher bekannt sein. Die Bundesanwaltschaft ermittelt.

Die Beschädigungen erstrecken sich über eine Länge von über einem Kilometer: Die im Bau befindliche Pipeline „ETL 180“ in Schleswig-Holstein wurde laut einem Medienbericht sabotiert, und das offenbar schwerwiegender als bislang bekannt.

Wie das Magazin „Spiegel“ berichtet, wurde die Gasleitung an mindestens acht Stellen angebohrt. Die Löcher sollen sich im vierten Bauabschnitt der Trasse befinden. Die Pipeline soll das neue Flüssiggasterminal bei Brunsbüttel mit dem deutschen Energienetz verbinden.

Nach vorläufigen Schätzungen entstand durch die mutmaßliche Sabotage ein Schaden von mindestens 1,6 Millionen Euro. Der oder die Täter verwendeten nach Ermittlungen des schleswig-holsteinischen Landeskriminalamts offenbar professionelle Ausrüstung – darunter kleinkalibrige Spezialbohrer.

Die Löcher in der stählernen Gasleitung seien von außen kaum zu erkennen gewesen, da sich der darüber liegende Kunststoffüberzug nach dem Bohren wieder zusammengezogen habe, hieß es aus Sicherheitskreisen.

Erst die Elektronik machte die Löcher sichtbar

Bekennerschreiben oder Warnungen vor der potenziell gefährlichen Manipulation der Gasleitung hinterließen die Täter offenbar nicht. Nach „Spiegel“-Informationen wurden die Löcher erst bei elektronischen Kontrollen der Röhren festgestellt und am 28. November 2023 der Polizei gemeldet. Zuerst berichtet hatte der „Schleswig-Holsteinsche Zeitungsverlag“.

Wegen der mutmaßlich vorsätzlichen Beschädigung der Trasse, die zur „Kritischen Infrastruktur“ der deutschen Energieversorgung zählt, hat die Karlsruher Bundesanwaltschaft inzwischen ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der verfassungsfeindlichen Sabotage eingeleitet. Das Verfahren richtet sich bislang gegen unbekannt.

Die Pipeline, die eine Länge von über 50 Kilometern hat, sollte importiertes Erdgas in Landesinnere leiten, das zuvor in flüssiger Form („Liquified Natural Gas“ (LNG)) per Schiff angeliefert wird. Die Leitung sollte bereits Ende 2023 in Betrieb gehen.

Laut „Spiegel“ gab es bereits in der Vergangenheit Versuche, den Pipeline-Neubau zu sabotieren: Im April wurde in der Nähe der Ortschaft Groß Nordende ein angesägtes Rohrelement entdeckt; im August wurden Baumaschinen bei Büttel im Kreis Steinburg schwer beschädigt, wobei ein Sachschaden von rund 500.000 Euro entstand.

Brände an Kabelschacht unter der Ludwigsbrücke und zwei Forstmaschinen im Forst Kasten und Perlacher Forst

via tz

Im Perlacher Forst ist ein Harvester ausgebrannt. Nach Infos unserer Redaktion kam es noch zu einem weiteren, ähnlich gelagerten Vorfall.

München – Es brennt wieder! Im Perlacher Forst ist in der Nacht auf Montag ein Arbeitsfahrzeug in Flammen aufgegangen. Das teilt die Polizei mit. Auch im Forst Kasten ist nach Infos unserer Redaktion offenbar ein sogenannter Harvester (Holzvollernter) ausgebrannt. Die Beamten wollten sich auf Nachfrage dazu nicht äußern. Auch den für den Forst Kasten zuständigen Verwaltungsstellen der Stadt München war Auskunft nicht gestattet, um die Ermittlungen nicht zu gefährden.

Brände in Forst Kasten und im Perlacher Forst: Immer wieder werden in München Baumaschinen angezündet

Das Gebiet nahe Neuried jedenfalls war großräumig abgesperrt. Böse Erinnerungen werden wach. Denn: Seit Monaten schockiert eine Brandserie die Stadt. Immer wieder werden Baumaschinen oder Baustellen-Ausstattung zum Raub der Flammen, immer wieder geschieht es mitten in der Nacht. Und in vielen Fällen muss es Brandstiftung gewesen sein.

Die Kripo ermittelt nun nach den neuen Bränden – und zudem in einem weiteren Fall. Diesmal in der Innenstadt. An der Ludwigsbrücke war es – ebenfalls in der Nacht zu Montag – zu einem Kabelbrand gekommen.

An der Ludwigsbrücke geraten Kabel in Brand – auch in dem Fall ermittelt nun der Staatssschutz

Ein Zeuge hatte gegen 3.40 Uhr den Notruf gewählt. Das Feuer war an einem Kabelschacht an einer der Behelfsbrücken für Fußgänger und Radfahrer an der Nordseite ausgebrochen. Dort ist grad Baustelle – Sanierung und neue Oberflächengestaltung. Die Feuerwehr rückte nach dem Notruf aus. Die Flammen waren bei der Anfahrt weithin sichtbar, sodass der Einsatzleiter weitere Helfer nachalarmierte. Zwei Atemschutztrupps hatten das Feuer rasch unter Kontrolle. Jetzt ermittelt der Staatsschutz, ebenso die EG „Raute“. Denn: Brandstiftung und ein linkspolitisch motivierter Hintergrund können nicht ausgeschlossen werden.

Das gilt in ähnlicher Form auch für den ausgebrannten Harvester im Perlacher Forst. In diesem Fall war die Polizei am Montag gegen 7.30 Uhr verständigt worden. Die Feuerwehr hatte auch bei diesem Brand die Flammen rasch unter Kontrolle.

Zur Schadenshöhe gibt es in allen Fällen derzeit noch keine Angaben, die Anschaffungskosten für einen Harvester liegen allerdings im Bereich von 500 000 Euro.

via BR24

Im Abstand von wenigen Stunden haben in München ein Kabelschacht und eine Arbeitsmaschine gebrannt. Der Verdacht liegt nahe, dass es einen Zusammenhang mit der Serie von Brandanschlägen auf Infrastruktur und Baumaschinen in Oberbayern gibt.

Steckt ein politisches Motiv dahinter? Gibt es einen Zusammenhang mit anderen ähnlichen Taten in der jüngeren Vergangenheit? Diesen Fragen gehen die Ermittler nach zwei Bränden in München nach. Gegen halb vier Uhr hatte ein Passant am Montagmorgen die Feuerwehr alarmiert, weil es im Bereich der Ludwigsbrücke an der Isar brannte.

Als die Einsatzkräfte an der Brandstelle neben dem Müller’schen Volksbad eintrafen, schlugen ihnen die Flammen entgegen. Wie sich herausstellte, brannten Kabel in einem Schacht unterhalb des nördlichen Behelfsfußgängerübergangs, der wegen der Sanierung der Ludwigsbrücke eingerichtet wurde. Nachdem das Feuer gelöscht war, musste der Übergang aus Sicherheitsgründen bis auf Weiteres gesperrt werden. Fußgänger und Radfahrer müssen in dem neuralgischen Verkehrsbereich deshalb auf den südlichen Übergang ausweichen. Die Höhe des Sachschadens kann noch nicht beziffert werden.

Zweiter Brand im Perlacher Forst

Nur wenige Stunden später brannte eine Arbeitsmaschine im Perlacher Forst. Das Arbeitsgerät wurde dabei komplett zerstört. Auch hier ist die Schadenhöhe noch unklar.

Bei beiden Bränden ermittelt die Polizei in alle Richtungen. Der Verdacht liegt jedoch nahe, dass auch sie der Serie von Brandanschlägen auf Infrastrukturanlagen und Baumaschinen im Großraum München und Oberbayern zuzuordnen sind, die die Ermittler seit Monaten beschäftigen. Die Schäden gehen in die Millionen, die Täter werden im linksextremen Spektrum vermutet.

Zuletzt hatten Unbekannte Ende Oktober einen Anschlag auf die Geothermie Grünwald verübt und Fernwärmeleitungen schwer beschädigt. Anfang Oktober kam es zu mehreren Brandanschlägen im Landkreis Mühldorf am Inn: auf eine im Bau befindliche Geothermieanlage und die Bahnlinie Tüßling-Mühldorf.

Nach Brandanschlag in München: Glasfasernetz der Gemeindewerke Holzkirchen ist ausgefallen

via Merkur

Kein Internet, keine E-Mails: Nach einem Brandanschlag auf einen zentralen Breitband-Verteilerkasten in München war am Montag das Glasfasernetz der Gemeindewerke komplett lahmgelegt. Im Laufe des Tages, so hoffen die Gemeindewerke, sind die Kunden wieder online.

Holzkirchen – An solchen Tagen wird klar, wie sehr unser Alltag von Internet-Zugängen geprägt ist: Seit der Nacht auf Montag (11. Dezember) funktioniert das Breitband-Netz der Gemeindewerke Holzkirchen nicht mehr. Wie Peter Schlickenrieder, der bei den Gemeindewerken für die Breitband-Versorgung zuständig ist, auf Anfrage erklärte, kappte ein Totalausfall etwa gegen Mitternacht alle Anschlüsse. Betroffen sind etwa 300 Kunden im Gemeindegebiet, darunter auch das Rathaus, der Bauhof und alle gemeindlichen Kitas.

Nach Auskunft Schlickenrieders liegt das „Leck“ nicht im Bereich des Glasfasernetzes in Holzkirchen, sondern im überregionalen Netz des Anbieters NGN Fiber Network, der diese Zuleitungen für die Gemeindewerke bereitstellt. „Offenbar gab es einen Brandanschlag auf einen Verteilerschacht im Bereich der Wittelsbacher Brücke in München“, erklärte Schlickenrieder.

Ermittler der Polizei sicherten zunächst Spuren am Verbindungsschacht, die Reparaturarbeiten verzögerten sich deswegen. Mittlerweile würden NGN-Techniker aber unter Hochdruck arbeiten, um die überregional wichtige Verbindung zu reparieren. Die Gemeindewerke gehen davon aus, dass die Signale noch im Lauf des Montags wieder durchkommen.

Der Totalausfall traf unter anderem auch die Gemeindeverwaltung Holzkirchen. „Wir können das Internet nicht nutzen, E-Mails gehen weder rein noch raus“, berichtet Sissina Osorio von der Öffentlichkeitsarbeit im Rathaus. Offline sind ebenso der Bauhof sowie die Kitas der Gemeinde. Telefonisch sind die Mitarbeiter aber zu erreichen.

Wie berichtet übernimmt die Holzkirchner Firma Avacomm Systems das Glasfasernetz der Gemeindewerke (mehr dazu lesen Sie hier). Noch sind die Anschlüsse vieler Bestandskunden aber nicht übergeben, Ansprechpartner sind aktuell die Gemeindewerke.

Der Marktgemeinderat Holzkirchen hatte sich in diesem Jahr zum Verkauf des Breitbandnetzes entschlossen, um die Gemeindewerke im harten Wettbewerb mit Branchengrößen wie der Telekom nicht zu überfordern – speziell bei Vermarktung und Vertrieb. Avacomm kündigte an, in den kommenden drei Jahren etwa 14 Millionen Euro in den weiteren Ausbau des Glasfasernetzes im ganzen Gemeindegebiet zu investieren.

TEN-V und militärische Logistik und Verfügbarkeit am Beispiel des ScanMed-Korridors und seiner aktuellen Teilprojekte

Vorbemerkung der Autor:innen

Wir stehen am Beginn eines neuen Zeitalters der Kriege. Kriege zwischen transnationalen Machtblöcken, Kriege zwischen existierenden und werdenden Nationalstaaten und Kriegen gegen fliehende, ebenso wie aufmuckende Bevölkerungen. Kriege um strategische Ressourcen, Kriege um Nahrung und Wasser, Kriege um geostrategische Machtkonstellationen und territoriale Ansprüche. Doch egal worum sich die Kriege der Gegenwart und Zukunft auch drehen mögen, wir lehnen es entschieden ab, uns darin irgendeiner Partei anzuschließen, da jeder Krieg sich ausschließlich gegen die Ausgebeuteten und Unterdrückten dieser Welt richtet und bloß den Mächtigen nützt, ihren Reichtum und ihre Herrschaft über das Leben zu mehren. Daraus kann jedoch nicht folgen, dass wir passiv dabei zusehen werden, wie die Herrschenden das Gemetzel vorbereiten, Genozide und Massaker begehen und Zerstörung und Elend über die Menschen und das Leben selbst bringen. Wenn auch klar ist, dass wir niemals die Waffen auf Befehl der HERREN aufeinander richten werden, so wird uns doch nichts auf der Welt daran hindern, mit unseren eigenen Waffen gegen die schiere Möglichmachung des Krieges, gegen die nationalistische Propaganda, den militärisch-industriellen Prozess des fortschreitenden Genozids, sowie nicht zuletzt die schiere Infrastruktur des Krieges zu kämpfen. Und eben jene Infrastruktur des Krieges, bzw. die heutige, moderne „dual use“-Infrastruktur der „friedlichen“ Ausbeutung von Mensch und Natur wie auch der militärischen Zerstörung selbiger, wollen wir in diesem Beitrag anhand des Beispiels des sogenannten ScanMed-Korridors (Skandinavien-Mittelmeer Korridors) als einer der wichtigsten Infrastruktur-Transportachsen der EU und einigen seiner aktuellen Teilprojekte zu Ausbau und Ertüchtigung in den Blick nehmen. Damit wollen wir nicht etwa einmal mehr aufzeigen, dass der Kampf gegen den Krieg immer auch den Kampf gegen die „friedliche“, d.h. reibungslose, Ausbeutung und Zerstörung, gegen das industrielle und koloniale Projekt also, beinhaltet, sondern wollen vielmehr einen kleinen Beitrag dazu leisten konkrete Angriffspunkte in diesem Kampf aufzuzeigen und zugleich dazu zu ermutigen, eigene Analysen des militärisch-industriellen Komplexes, seiner Rohstoffe und seiner Logistik anzustellen, mit nichts geringerem im Sinne als seiner effizienten Sabotage. Denn wir vermissen eine solche Analyse umso schmerzlicher, als dass wir der Auffassung sind, dass unsere Fähigkeit die Herrschaft (und ihre Kriege) zu bekämpfen unumstößlich davon abhängig ist, dass wir ihre Infrastrukturen kennen, ihre Funktionsmechanismen verstehen und nicht zuletzt auch die notwendigen Fertigkeiten und eine gewisse Routine darin besitzen, diese an ausgemachten Schwachstellen anzugreifen.

Das Transeuropäische Verkehrsnetz (TEN-V)

Das transeuropäische Verkehrsnetz (TEN-V oder auch TEN-T für Transeuropäisches Transportnetz) ist ein von der EU geplantes Netz an Straßen-, Schienen-, Luft- und Wasserwegen innerhalb ihrer Mitgliedsländer, das den schnellen und reibungslosen Transport von Waren, Rohstoffen, teils auch Energie(trägern) und schließlich, oftmals nicht genannt, in den Strategiepapieren jedoch maßstabsetzend, militärischer Ausrüstung, Versorgung und Truppen über Ländergrenzen hinweg gewährleisten soll. Es besteht dabei aus einem Kernnetz, das wiederum vor allem von neun sogenannten multimodalen Kernnetzkorridoren über das gesamte Territorium der EU aufgespannt wird. Diese Korridore verbinden beispielsweise den Nordseeraum mit dem Mittelmeerraum, die Ostsee mit der Adria, die Mittelmeermetropolen in West-Ost-Richtung, verlaufen entlang von Rhein und Donau oder der Atlantikküste. Sie sind multimodal, was heißt, dass sie mindestens aus Straßen- und Schienenwegen, oft zusätzlich auch – oder zumindest teilweise – aus Wasserwegen bestehen, dass sie Flughäfen und Hochseehäfen über den Landweg anbinden, sprich: sollte eine Beförderungsart ausfallen oder Verzögerungen mit sich bringen, so soll diese einfach und unkompliziert durch einen parallel verlaufenden Beförderungsweg entlang der selben Transportachse ersetzt werden können. Nicht ganz zufällig ist diese Redundanz der Beförderungswege, diese multimodalität, eine Anforderung für militärische Transportachsen die der Bewegung von Truppen und deren Ausrüstung und Verpflegung dienen, ebenso wie auch die Eignung für Achslasten über 22,5 t auf etwa 94% der Strecke, immerhin wurde diese militärische Nutzbarkeit seitens der EU und ihrer Mitgliedsländer von Anfang an mitbedacht.

Der ScanMed-Korridor

Der ScanMed-Korridor, also der Transportkorridor, der die skandinavischen Länder mit dem Mittelmeer verbindet ist der längste Kernnetzkorridor im Transeuropäischen Verkehrsnetz (TEN-V) und er verläuft von Oslo und Helsinki über Rostock – Berlin – Leipzig / Hamburg – Bremen – Hannover, Nürnberg – München – Innsbruck (Brenner) – Verona – Bologna – Florenz – Rom – Neapel – Palermo bis nach Malta. Er kreuzt dabei den Nord-Ostsee-Kernnetzkorridor in Bremen, Hannover, Berlin und Hamburg, den Mittelmeer-Kernnetzkorridor in Verona, sowie den Rhein-Donau-Korridor in München und Regensburg. Zudem bindet er unter anderem die Seehäfen Hamburg, Göteburg, Bremen, Rostock, die Flughäfen München, Berlin, Leipzig, Hamburg an die Transportwege zu Lande an. Rund 1100 Güterzüge Waren verlassen den Hafen Hamburg jede Woche entlang des ScanMed-Korridors in Richtung Inland. Umgekehrt verbindet dieser Korridor die meisten größeren und mittleren Mittelmeerhäfen Italiens über den Brennerpass vor allem mit Deutschland. Hier erlaubt er eine mehrtägige Zeitersparnis beim Transport von Gütern aus oder in den sogenannten Fernen Osten, wenn diese auf dem Landweg abgewickelt werden können, anstatt den Seeweg über den Hamburger Hafen zu nehmen. Was dabei für Güter „ziviler“ Bestimmung gilt, gilt dank der „dual-use“-Strategie im Bereich der Infrastruktur auch für militärische Güter und Truppen. So verbindet der ScanMed-Korridor nicht bloß die Nordsee-Marinestützpunkte der Bundeswehr mit den Mittelmeerhäfen Italiens, sondern ermöglicht auch die Truppenverlegung und Materialverschiebungen über einige der West-Ost-Achsen auszubalancieren. So erinnern wir uns beispielsweise noch gut daran, wie US-Militärgerät, das im Rahmen der NATO-Übung „Defender 2020“ etwa in Häfen wie Palermo oder Bremerhaven landete, genau diese Routen zu den jeweiligen US-Stützpunkten vor allem in Deutschland nahm, von wo aus es dann in Richtung Polen hätte aufbrechen sollen, wäre die Übung nicht abgebrochen worden. Aus militärischer Sicht ebenfalls kaum verzichtbar ist der ScanMed-Korridor auch hinsichtlich der deutschen Rüstungsindustrie und ihrer Versorgung mit Rohstoffen und Halbprodukten, in „Friedenszeiten“, ebenso wie im Kriegsfall. Gerade die in der Metropolregion München/Ingolstadt/Augsburg ansässige Rüstungsindustrie, ebenso wie das bei Burghausen/Burgkirchen/Trostberg/Waldkraiburg gelegene, rüstungs- und für die Ölversorgung des Südens Deutschlands relevante, bayerische Chemiedreieck wickeln ihre Logistik hauptsächlich und „notgedrungen“ (da weitestgehend alternativlos) entlang dieses Korridors ab.

Aktuelle Flaschenhälse und entsprechende Ausbauvorhaben

Die beiden bedeutendsten Flaschenhälse des ScanMed-Korridors liegen derzeit am Brenner, sowie am Fehmarnbelt und sie betreffen insbesondere den Bahnverkehr. Am sogenannten Fehmarnbelt verkehren Kraftfahrzeuge und Züge auf der sogenannten „Vogelfluglinie“, der direktesten Verbindung zwischen den Metropolen Kopenhagen und Hamburg, eine etwa 19 Kilometer lange Strecke zwischen der deutschen Insel Fehmarn und der dänischen Insel Lolland bislang per Fähre. Durch den sogenannten Fehmarnbelttunnel, der als Straßen- und Eisenbahntunnel mit 4 Röhren für den Verkehr, sowie einer Rettungs- und Wartungsröhre bis zum Jahre 2029 errichtet werden soll, soll dieser Streckenabschnitt zukünftig ertüchtigt und der durch den Fährbetrieb entstehende Flaschenhals damit beseitigt werden. In diesem Zuge soll und muss auch die Fehmarnsundbrücke, die die Verbindung zwischen deutschem Festland und Fehmarn herstellt durch einen weiteren Meerestunnel, den Fehmarnsundtunnel ersetzt werden, der zeitgleich entstehen soll, um das wachsende Verkehrsaufkommen und insbesondere die 835 Meter langen Güterzüge, die dort dann verkehren sollen, aufnehmen zu können.

Der zweite bedeutende Flaschenhals des ScanMed-Korridors liegt in den Alpen, genauer gesagt, am Brennerpass. An einer der bedeutensten Alpenquerungsrouten Europas stellt insbesondere der Schienenverkehr und dabei vor allem der Schienen-Güterverkehr aufgrund der großen Steigungen der Strecke eine so große Herausforderung dar, dass ein Transport von Gütern mit dem LKW oft wirtschaftlicher ist. Das soll mit dem sogenannten Brennerbasistunnel geändert werden, der bis 2032 fertiggestellt werden soll. Um dabei auch eine stabile Anbindung garantieren zu können, werden zudem sowohl im Norden (Österreich und Deutschland), als auch im Süden (Italien) neue Zulaufstrecken erbaut, bzw. ausgebaut, um Kapazitäten von mehreren hundert Zügen pro Tag zu erlauben.

Daneben gibt es zahlreiche kleinere Flaschenhälse und nicht mit den Anforderungen der EU hinsichtlich der Kernnetzkorridore festgelegten Richtlinien übereinstimmende Ausbaugrade auf Teilstrecken des ScanMed-Korridors, von denen beispielhaft einige innerhalb der BRD herausgegriffen werden sollen. Im Schienenverkehr etwa fehlen bislang die Nordzulaufstrecke des Brennerbasistunnels, die zwischen Grafing und Rosenheim neu erbaut werden soll, ebenso wie die im Rahmen des Optimierten Alpha E + Bremen geplanten und zu errichtenden Umfahrungsstrecken zwischen Hannover und Hamburg, sowie der Ausbau hiesiger Bestandsstrecken. Auf der Bahnstrecke zwischen Hof und Regensburg, die Teil des sogenannten Ost-Korridors der Bahn ist, fehlt bislang die Elektrifizierung der Strecke. Eine Neubaustrecke München-Ingolstadt mit Anschluss an den Münchner Flughafen steht ebenfalls im Lastenheft des bis 2030 zu realisierenden ScanMed-Korridors. Auch zahlreiche Güterumschlagsbahnhöfe erfüllen derzeit nicht die geforderten Standards, insbesondere nicht im Hinblick auf eine Güterzuglänge von mehr als 740 Meter, darunter unter anderem München, Nürnberg, Hannover, Rostock, Lübeck, Großbeeren, Schkopau, sowie Hamburg-Billwerder.

Anforderungen für eine militärische Nutzbarkeit des Korridors

Damit die vorrangig für zivile Zwecke errichteten Transportachsen auch tatsächlich im Sinne einer „dual use“-Strategie militärisch genutzt werden können, müssen einige Anforderungen erfüllt werden, die beispielsweise im Europäischen „Action Plan on military mobility“ definiert werden. Dazu gehören etwa zulässige Achslasten von 22,5 Tonnen, ebenso wie die Multimodalität der Korridore, also die Möglichkeit mehr oder weniger jederzeit von Straße auf Schiene oder Wasserstraße und umgekehrt wechseln zu können, sollte etwa eine der parallel verlaufenden Infrastrukturen schwerwiegend beschädigt werden. Neben parallel verlaufenden Transportwegen unterschiedlicher Art sind das also vor allem Umschlagbahnhöfe und -häfen, die Güter von der Straße auf die Schiene, sowie umgekehrt bringen können, oder eben vom Schiff auf Straße/Schiene. Solche, im Rahmen des EU Infrastrukturprojekts Rail-Road Terminals genannten Umschlagsbahnhöfe befinden sich entlang des ScanMed-Korridors in Süd-Nord-Richtung innerhalb der BRD in München, Nürnberg, Hannover, Berlin, Bremen, Bremerhaven, Hamburg, Lübeck und Rostock.

Darüberhinaus ist für eine militärische Nutzbarkeit der Transportkorridore eine ausreichende Versorgung mit Treibstoff entlang dieser essentiell. Denn der Transport von Truppen und Kriegsgerät verschlingt eine gigantische Menge an Energie und die lässt sich nicht einfach so herbeizaubern. Schon für die Versorgung des zivilen Transportwesens werden zahllose Tankstellen für PKW, LKW, Züge, Flugzeuge und Schiffe benötigt, die mit einer ausgefeilten Logistik aus Pipelines, Güterzügen und Tanklastwägen täglich mit dem nötigen Treibstoff versorgt werden. Grob beschrieben gelangt der in den Raffinerien produzierte Treibstoff (wo das dafür nötige Rohöl meist via Pipeline landet, siehe weiter unten) via Pipelines, Tankschiffen und Tankzügen in sogenannten Tanklagern, von denen er ebenfalls via Tankzug oder LKW an die unterschiedlichen Tankstellen, sowie in kleinere und weiter entfernte Tanklager verbracht wird. Einige strategisch besonders bedeutende Tanklager für das Militär werden in Deutschland und ganz Europa mithilfe eines Pipelinenetzes der NATO verbunden, das heute mitunter auch von zivilen Betreibern betrieben wird, im Bedarfsfall aber militärische Vorrangnutzung sichert. In Deutschland gibt es insgesamt 12 aktive Kraftstoffraffineriestandorte, die sich in Burghausen, Brunsbüttel, Gelsenkirchen, Hamburg-Haburg, Hemmingstedt (Heide), Ingolstadt, Karlsruhe, Köln, Leuna, Lingen (Ems), Schwedt (Oder) und Neustadt an der Donau / Vohburg an der Donau befinden. Sie werden versorgt über vier zentrale Pipelinesysteme, die Nord-West Ölleitung, die die zusammen mit der Norddeutschen Ölleitung über den Wilhelmshavener Ölhafen die Raffinerien in Lingen, Köln, Gelsenkirchen und Hamburg-Harburg mit Rohöl versorgt, die Südeuropäische Pipeline, die ausgehend vom Marsailler Hafen die Raffinerie in Karlsruhe versorgt und dort außerdem an die Transalpine Ölleitung (TAL) angeschlossen ist, die wiederum Öl aus dem Hafen von Triest nach Burghausen, Ingolstadt, Karlsruhe und Neustadt/Vohburg an der Donau pumpt, sowie eine Pipeline von Rostock nach Schwedt und von dort nach Lingen, die insbesondere seit dem Boykott russischen Öls, das zuvor ebenfalls in Schwedt über die Erdölleitung Freundschaft ankam, an ihre Kapazitätsgrenzen stößt und für 400 Millionen Euro ausgebaut und erweitert werden soll. Von den Raffinerien nimmt der Treibstoff einen meist undurchsichtigen und logistisch ständig neu geplanten Weg über Pipelines, Tankzüge und Lastwägen in entsprechende Tanklager oder direkt zu den verschiedenen Tankstellen.

Für die primäre militärische Treibstoffversorgung dürfte jedoch ohnehin eher das Central European Pipeline System (CEPS) der NATO vorgesehen sein, das mit militärischen Standorten in Lauchheim-Röttingen (Aalen), Altenrath, Mainhausen (Aschaffenburg), Bellheim, Niederstedem (Bitburg), Boxberg, Bramsche, Wonsheim (Fürfeld), Hademstorf (Hodenhagen), Hohn-Bollbrüg, Untergrupppenbach-Obergruppenbach (Heilbronn), Huttenheim, Kork (Kehl), Weichering (Neuburg an der Donau), Littel (Oldenburg), Pfungstadt, Bodelshausen, Würselen und Walshausen (Zweibrücken), sowie zivilen Einrichtungen in Ginsheim-Gustavsburg, Honau, Krailing (Unterpfaffenhofen), Oberhausen (Neuburg an der Donau) und Speyer insgesamt über 24 Tanklager alleine in der BRD mit einer geschätzten Treibstoffkapazität von jeweils zwischen 20.000 und 100.000 Kubikmeter je Depot. Als Einspeisungspunkte für Treibstoffnachschub innerhalb der BRD sind dabei die Raffinerien in Wesseling (Köln), Lingen (Emsland), sowie das an einem Eisenbahnknotenpunkt, sowie dem Rhein strategisch günstig gelegene Tanklager Gustavsburg, das gar über einen eigenen Hafen verfügt. Zudem verfügen zahlreiche weitere Tanklager mit Anschluss an das CEPS über Eisenbahnanbindung und könnnen so zu Einspeisungspunkten umfunktioniert werden und schließlich bleiben da noch die Nordsee- und Mittemeerhäfen, sowie die zahlreichen Tanklager in Belgien, den Niederlanden, Luxemburg und Frankreich, sowie den dort angeschlossenen Raffinerien, um eventuelle Treiibstoffengpässe auszugleichen. Dies ist jedoch auch bitter nötig, denn der Treibstoffbedarf einer Armee in Bewegung ist schier unermesslich. Ein Panzer etwa verschlingt pro Betriebsstunde mindestens etwa 150 Liter Diesel (große Kampfpanzer bringen es da auch einmal auf  gut 600 Liter!), ein Kampfjet bringt es schnell mal auf 5000 bis 10.000 Liter Kerosin pro Betriebsstunde. Da kann man sich freilich die Tage an einer Hand abzählen, bis die Treibstoffvorräte in den militärischen Tanklagern aufgezehrt sind. Speziell für die ScanMed-Achse fällt dabei natürlich auf, dass die Route zwischen dem Großraum München-Ingolstadt und Bremen/Hannover relativ weit vom für Deutschland wesentlichen militärischen Pipelinenetz CEPS entlegen verläuft und auf dieser Strecke entweder entsprechende Zubringer-Korridore genutzt werden müssen, die über Straße und Schiene verlaufen, oder aber in diesem Bereich vermehrt auch militärisch auf die zivile Treibstoffversorgung zurückgegriffen werden müsste. Betreibergesellschaften des CEPS auf bundesdeutschem Boden sind übrigens die Fernleitungs-Betriebsgesellschaft (FBG), wärend die für den Schienentransport notwendigen Kesselwägen einst der VTG überantwortet wurden. Ein Teil der Tanklager wird überdies derzeit von der TanQuid verwaltet.

Immer wichtiger für eine Versorgung des Militärs mit Treibstoff werden dabei in Zukunft auch die neu zu errichtenden Wasserstoffpipelines und die rund um den in Mode kommenden Energieträger Wasserstoff entstehenden Infrastrukturen werden, die vor allem von der grünen Kriegspartei mit so großen Nachdruck forciert werden. Dabei werden diese vermutlich zunächst die Raffinerien versorgen, die weiterhin Treibstoffe liefern, längerfristig sind jedoch sicherlich auch Treibstoffumstellungen auf wasserstoffbetriebene Motoren zu erwarten. Zumindest das geplante Wasserstoff-Kernnetz sieht durchaus vor, alle Regionen entlang des ScanMed-Korridors zu erschließen.

Abgebrannter Eisenbahnkran bei München war Anschlag

via BR24

In den letzten Monaten gab es mehrere Brandanschläge im Großraum München. Jetzt ist es erneut zu solch einem Vorfall gekommen: In Unterföhring brannte ein Eisenbahnkran ab. Die Polizei geht von einem politisch motivierten Brandanschlag aus.

Nachdem am Wochenende in Unterföhring bei München ein Eisenbahnkran durch ein Feuer stark beschädigt wurde, ermittelt die Polizei jetzt wegen vorsätzlicher Brandstiftung.

Brand löste Großeinsatz aus

Der Eisenbahnkran hatte auf einem Güterzug auf einem Abstellgleis in Unterföhring bei München gestanden. Unbekannte zündeten das tonnenschwere Gerät Samstagmorgen gegen halb drei Uhr an. Die Meldung löste einen Großeinsatz mehrerer Freiwilliger Feuerwehren und der Berufsfeuerwehr München aus. Obwohl der Bauzug beim Eintreffen in Vollbrand stand, konnte bereits nach einer Dreiviertelstunde der Einsatzzentrale „Feuer aus“ gemeldet werden.

2.000 Liter Öl mussten aus dem Tank des Krans abgepumpt werden, da eine Hydraulikleitung beschädigt worden war. Die Bahnstrecke zwischen Johanneskirchen und Ismaning wurde während der Löscharbeiten gesperrt. Insgesamt waren an dem Einsatz rund 100 Kräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei beteiligt.

Eisenbahnkran zerstört – keine Verletzten

Der Eisenbahnkran, der für die aktuellen Arbeiten an den Gleisen zwischen Johanneskirchen und dem Münchner Flughafen verwendet wurde, musste nach den Löscharbeiten abgeschleppt werden. Verletzt wurde niemand. Zur Schadenshöhe gibt es noch keine Schätzungen.

Kripo vermutet politisch motivierten Anschlag

Die Kriminalpolizei geht inzwischen von einem politisch motivierten Brandanschlag aus und prüft einen Zusammenhang mit der Serie von ähnlichen Brandanschlägen in Oberbayern in den letzten Monaten. Anfang Oktober hatten ebenfalls unbekannte Täter mehrere Brände auf dem Gelände der künftigen Geothermieanlage im oberbayerischen Polling und der nahegelegenen Bahnstrecke Tüßling – Mühldorf gelegt. Im Juli hatten Unbekannte am Föhringer Ring in München zwei Baumaschinen und Glasfaserkabel angezündet. Eine Brücke über die Isar musste tagelang gesperrt werden.

Brandanschlag auf Geothermie-Baustelle

via SZ

Unbekannte Täter legen an einer Leitung der Erdwärme Grünwald drei Feuer und richten einen Schaden von 500 000 Euro an. Geschäftsführer Andreas Lederle fürchtet, dass sich die Arbeiten an der künftigen Nordanbindung nach Unterhaching um Monate verzögern.

„Das ist ein schwerwiegender Angriff auf unsere Infrastruktur“, sagt Andreas Lederle, der Geschäftsführer der Erdwärme Grünwald GmbH. In der Nacht auf Montag haben unbekannte Täter Feuer an einer Leitung der Erdwärme-Nordanbindung nach Unterhaching gelegt, unweit der Filmstudios in Geiselgasteig. Der Schaden beläuft sich laut Polizei auf etwa 500 000 Euro. Lederle spricht von einem „Brandanschlag“ und fürchtet, dass sich die Arbeiten an der Leitung um Monate verzögern könnten. Jetzt ermittelt der Staatsschutz der Münchner Kriminalpolizei.

Dabei war der Brand an der Leitung nicht das einzige Feuer in dieser Nacht im Isartal. Nur etwa drei Stunden vorher, um 20.30 Uhr, wurde an einer Baustelle im Gemeindebereich von Egling, an der aktuell Arbeiten zur Hangabsicherung erledigt werden, ein Bagger bemerkt, der in Vollbrand stand, wie es die Polizei ausdrückt. Die Freiwillige Feuerwehr rückte an und löschte die Flammen, die bereits auf weitere Gerätschaften an der Baustelle übergegriffen hatten.

Den Brandort an der Erdwärme-Nordanbindung fanden Beamte der Grünwalder Polizeiinspektion gegen 23.30 Uhr schließlich selbst. „Wir wussten, dass dort auch eine Baustelle ist. Daher hat ein Kollege nachgeschaut und die zweite Brandstelle entdeckt“, berichtet Andreas Forster, der Dienststellenleiter der Polizei Grünwald. Laut Geothermie-Geschäftsführer Lederle wurden drei Feuer auf der freigelegten Leitung in einem Abstand von jeweils etwa 400 Metern gelegt.

„Das war definitiv kein Jungenstreich“, ist sich Lederle sicher, der selbst in der Nacht zur Einsatzstelle gerufen wurde. „Da benötigt es mehr als ein Feuerzeug, um das zum Brennen zu bringen.“

Wer hinter dem Angriff stecken könnte, kann Lederle natürlich nicht sagen. Ein Bekennerschreiben haben er und die Erdwärme Grünwald GmbH nicht bekommen. Der Unternehmenschef vermutet hinter dem Angriff aber keine Gegner der Geothermie, vielmehr tippt er auf „grundsätzliche Systemstörer unserer Gesellschaft“. Erst im vergangenen Jahr war die Grünwalder Geothermiegesellschaft Opfer eines Cyber-Angriffs geworden. Kriminelle legten damals die Computersysteme teilweise lahm. Dank eines Notfallplans ging jedoch auch dieser Angriff am Ende glimpflich aus.

Entwarnung: Grünwald kann trotz des Angriffs sicher versorgt werden

Ursprünglich sei eine Fertigstellung der Arbeiten und eine Inbetriebnahme der Nordanbindung noch dieses Jahr geplant gewesen, teilte die Erdwärme Grünwald mit. Besonders schlimm für Lederle ist, dass bei dem Anschlag Absperrarmaturen beschädigt worden sind und der Nachschub möglicherweise eine mehrmonatige Lieferfrist hat. „Der Anschlag wirft uns um Monate zurück“, so der Geschäftsführer.

Die Nordanbindung soll die Fernwärme-Netze der Gemeinde Grünwald mit der Gemeinde Unterhaching verbinden. Die Trasse führt entlang der Wegstrecken durch den Perlacher Forst. Durch die rund 4,7 Kilometer lange Leitung entsteht zwischen den beiden Gemeinden ein redundantes System. Was die Versorgung betrifft, kann der Geothermie-Geschäftsführer Entwarnung geben: „Wir können Grünwald auch weiterhin ohne diese Leitung sicher versorgen.“ Aber in der Sache treffe der Anschlag ins Mark, so Lederele, denn: „Man weiß ja nicht, wozu die noch fähig sind.“

Die Ermittlungen hat das Kriminalfachdezernat für Staatsschutzdelikte übernommen. Die Grünwalder Geothermie-Gesellschaft verschärft unterdessen ihre Sicherheitsmaßnahmen: „Natürlich werden wir jetzt die Bewachung unserer Anlagen in Zusammenarbeit mit der Polizei deutlich erhöhen.“