via kontrapolis.info (via B.Z.)
Auf dem Stellplatz eines Autohauses in Marzahn kam es am Freitagmorgen zu einem Großbrand. Mehr als zwei Dutzend Fahrzeuge wurden dabei zerstört.
Gegen 4 Uhr standen auf der Fläche von Peugeot Stellantis an der Landsberger Allee, Ecke Blumberger Damm insgesamt 25 Kleintransporter, SUVs und Pkw in Flammen. Auch ein E-Fahrzeug, dessen Batterie, in Brand geriet, wurde von den Flammen ergriffen.
Etwa 60 Einsatzkräfte der herbeieilenden Feuerwehr bekämpften bei starker Rauchentwicklung das Feuer. Die brennende Batterie des E-Autos wurde mit einem speziellen Akkulöschgerät gekühlt. Kurz nach 7 Uhr hatte die Feuerwehr den Brand schließlich unter Kontrolle.
Sofort nachdem die Löscharbeiten beendet waren, begann die Polizei mit ihren Ermittlungen. Beamte der Spurensicherung setzten dabei auch eine Drohne ein. Warum der Brand auf der Abstellfläche, die an den Hennickendorfer Weg grenzt, ausbrechen konnte, steht noch nicht fest. Auch zur Höhe des entstandenen Sachschadens liegen noch keine Angaben vor.
Derzeit betreibt Stellantis & You Deutschland allein in Berlin fünf Standorte, bundesweit gebe es mehr als 30 Standorte mit etwa 1000 Beschäftigen, so ein Unternehmenssprecher auf Anfrage.
via de.indymedia.org
Ihr seid die Krise – Folge 17: Polizeiausrüster Peugeot
Mit einer Serie von Angriffen weltweit auf Autohäuser und Vertragshändler bestimmter Fahrzeugmarken eröffnete sich in den letzten Jahren die Andeutung einer strategischen Linie: Wer die Mobilität und den Transport der Polizei ermöglicht, wird als Feind behandelt. Auf dem Markt der Polizeiausrüster konkurrieren eine Handvoll Konzerne um die Gunst der staatlichen Todesschwadronen.
Wir stehen ihnen gegenüber, auf der Seite der massenhaften Unruhen im französischen Staat gegen die „Rentenreform“, in den heißen Vierteln der Banlieues wo BAC und andere Einheiten seit Jahrzehnten morden, an der Seite unserer Gefährt*innen in Sainte-Soline, bei den Aufständischen der französischen Kolonien … , überall wo mit Peugeot die Fahrzeuge eines der wichtigsten Fahrzeugherstellers Frankreichs im Einsatz sind.
Um nur einige Beispiele zu nennen, auch in Griechenland sehen wir die selben Feinde der Freiheit als Helfer der griechischen Polizei. Fast vierhundert Peugeot 308 wurden als neue Streifenwagen übergeben. Mit getönten Scheiben „um Delinquenten unauffällig zu transportieren“, bewirbt der Konzern sein Produkt.
Die Peugeot Deutschland GmbH liefert an die saarländische Polizei alles was das technokratische Hirn begehrt, 120 Streifen, 80 verdeckte Ermittlungsfahrzeuge, Transporter …
In der Nacht zum 21. April verbrannten wir fünfundzwanzig Fahrzeuge auf dem Gelände des Peugeot Autohauses an der Landsberger Allee in Berlin-Marzahn. Darunter fancy Elektro SUVs und mehrere Transporter (vermutlich Leasingfahrzeuge) der Sicherheitsfirma ISS. ISS ist nicht nur am Betrieb von Knästen beteiligt sondern auch über eine Teilhabe an der Firma UNISON an der Zerstörung und Privatisierung von Parks in Athen.
Unser Angriff ist als eine Unterstützung der Markierung von Krisenverursachern und -profiteuren zu verstehen, die seit einiger Zeit unter dieser Überschrift stattfinden. Gleichzeitig beteiligen wir uns damit an dem Anarchistischen Aktionsaufruf zum 1.Mai um langfristig eine kämpferische Perspektive bezüglich der kommenden Demonstrationen in Berlin zu entwickeln. Als Anarchist*innen supporten wir alle FLINTA* die sich in der Walpurgisnacht die Straßen zurückholen werden, wie auch in allen anderen Nächte vor und nach diesem Datum. Unser Angriff soll eine Ergänzung zum Aufruf der Take Back the Night Demonstration sein, die wir als notwendigen Teil der Eskalation des militanten antipatriarchalen Kampfs verstehen.
Der anarchistische Aufruf zu Aktionen im Kontext zur revolutionären 1.Mai Demonstration wird von uns unterstützt, weil die aufständische Perspektive zu jeder Zeit Konflikte suchen muss. Ohne das wir uns distanzieren, sehen wir einige der autoritären und reformistischen Gruppen in den 1.Mai Demonstrationen kritisch. Unsere Aktion kann dazu beitragen unsere Differenzen in den theoretischen Fragen zu diskutieren.
Kolonialismus und Naturzerstörung
Peugeot verkauft Elektroautos, für deren Produktion Rohstoffe aus den Regionen des globalen Südens geplündert werden, was mit der Zerstörung von Natur und Gesundheit der Arbeiter*innen
verbunden ist. Später wird der Elektroschrott dorthin zurück geschickt. Peugeot, wie andere europäische Konzerne auch, bedient sich dabei der Mechanismen, die von den Kolonialmächten seit Jahrhunderten zur Unterwerfung anderer Kontinente entwickelt wurden. Der grüne Kapitalismus ist nicht weniger blutig als die vorherigen Versionen. Solange Bullen jederzeit schnell jeden Ort erreichen können, gelingt es dem Kapitalismus die Illusion seiner Unbesiegbarkeit in den westlichen Metropolen aufrecht zu erhalten.Kooperation mit dem iranischen Staat
Der Iran ist einer der größten Wachstumsmärkte für den Absatz von Autos. 2016 war Peugeot der erste westliche Konzern, der nach dem Ende von Sanktionen dort wieder Fabriken eröffnete, was Peugeot Chef Jean Christophe Quemard so kommentierte: „Wir zeigen, dass wir wirklich der Zukunft des Iran verbunden sind und bereit sind in dieses Land zu investieren“. Angesichts der offenen Misogynie des iranischen Regimes eine klare Position, die mit dem Peugeot 206 als Streifenwagen dort betont wird.
In der anarchistischen Perspektive kommen keine Verhandlungen mit dem System vor, um dessen Krisen erträglicher zu gestalten. Wir sollen Angst vor „Kriminalität“ verspüren um ihrer Gewalt Raum zu geben. Aber machen wir uns nichts vor, es sind die Mörder und Vergewaltiger die in den Fahrzeugen der Polizei sitzen und ihrem Handwerk nachgehen. Die vergangenen und zukünftigen Ausschreitungen sind, unter anderem, auch Ausdruck legitimer Selbstverteidigung. Unsere Solidarität gilt allen, die die Präsenz der Bullen auf der Straße bekämpfen und mit denen wir dabei kollektive Momente entwickeln können. Die Demonstration am 1.Mai kann ein weiterer Schritt zur sozialen Revolte werden.
Aggressive Action Cell „Zineb Redouane“
(Zineb Redouane (80) wurde durch die Polizei am 2. Dezember 2018 in Marseille durch Kopfschuss mit einer Tränengasgranate getötet, als sie ihr Fenster im 4. Stock schliessen wollte.)