Erneute Sabotagen an französischen Backbone-Kabeln

Via Sans Nom

In der Nacht von Montag, dem 17., auf Dienstag, den 18. Oktober, gegen 3 Uhr morgens, wird ein Segment der Backbonekabel, die das westliche Internet aus dem Norden Europas bis Marseille transportieren, in der Nähe von Aix-en-Provence durchtrennt. Laut den ersten Ermittlungen mussten die Täter dafür lediglich den Metalldeckel eines Telekommunikationsschachtes, der unter den Weg vergraben war, anheben und die Kabelhülle durchsägen, in der eine Menge Glasfaserkabel verlaufen.

Laut Zscaler, einem amerikanischen Entwickler von Plattformen sur Sicherung von Clouds, hat diese Unterbrechung den Internettransport über die Unterseekabel gestört, die vom Hafen von Marseille aus starten, um Afrika, den Mittleren Orient und Asien zu versorgen.

„Eine gewichtige Unterbrechung von Kabeln im Süden Frankreichs hatte Auswirkungen auf die unterseeischen Hauptkabel, die die Verbindung mit Asien herstellen, sowie potentiell andere Regionen dieser Welt. Diese Unterbrechungen kann Verluste von Paketen und eine ungewöhnliche Latenz für Webseiten und Apps, die die betroffenen Verbindungen durchqueren, hervorrufen“, schreibt der amerikanische Herausgeber.

Zscaler erwähnt außerdem eine Sabotage an drei Orten rund um Marseille [siehe unten]. Auf dem Backbone-Segment, das von Lyon kommt (die Achse Amsterdam-Paris-Lyon-Marseille dient dazu die atlantischen Unterseekabel mit den Unterseekabeln, die aus dem Mittelmeer kommen und die Seiten des indischen und pazifischen Ozeans entlangführen, zu verbinden). Außerdem dem in Richtung Mailand (das Südosteuropa versorgt).

Es scheint allerdings wahrscheinlicher, dass der Traffic nach Madrid und Mailand von einer einzigen Unterbrechung betroffen war, auf den Kabeln, die von Lyon kamen.

Von LeMagIT befragt präzisiert Interxion, Eigentümer der Rechenzentren in Marseille, die die Verbindung zwischen den kontinentalen und den Untersee-Backbonesegmenten herstellen, dass dieser Sabotageakt besonders besorgniserregend sei, und sei es nur, weil er die Fragilität der französischen Infrastrukturen offenbart. „Tausende Personen in Frankreich, die Subunternehmen von Anbieter, das Personal von Anbietern hat Zugang zu den Karten der Backbonekabel-Trassen. Auf diesen Trassen gibt es alle 500 Meter eine Öffnung, die nur sehr selten verschlossen ist, um Zugang zu den Kabeln zu haben.“


Am Mittwoch, den 19. Oktober, dann finden sich tausende Franzosen ohne Internet wieder. Die Telekommunikationsanbieter Free und SFR wurden Opfer eines koordinierten Angriffs auf ihre Glasfaserinfrastruktur in der Region von Marseille, der „schwere Störungen“ im Internetnetz auslöste. „Ein Vandalismusakt in der Region von Marseille auf unsere Glasfaserinfrastruktur hat schwere Störungen unseres Angebots ausgelöst. Die Vandalismusakte haben simultan an verschiedenen weit voneinander entfernten Punkten stattgefunden“, erklärt der Anbieter Free auf seinem Twitter-Account. „Unsere Teams sind seit 3 Uhr morgens auf den Beinen“, fügt er hinzu. Auch der Anbieter SFR hat bestätigt, dass er von der Unterbrechung eines „Long-Distance-Netzes“ in der südöstlichen Region betroffen sind.

Im Herzen des weltweiten Netzes der Unterseekabel ist Marseille einer der wichtigsten Internethubs, der viele große französische Rechenzentren beherbergt.