Zusammendenken, was zerstört gehört

via zuendlappen.noblogs.org

Das Problem ist nicht nur ein Profitieren von Kriegen im Speziellen, sondern auch alltägliches Profitieren und Verfestigen von kapitalistischen Besitzverhältnissen im Allgemeinen. Kapitalismus bedeutet Normalisierung von Ausbeutung. Wir stören diese Abläufe.
Ein wenig Sand im Getriebe – vielleicht ja bald ein Strand.

Getroffen hat es diesmal, in der Nacht vom 2. auf den 3. Mai, ein paar Reifen und damit wenigstens kurzzeitig die Mobilität folgender Firmen:
Spie in der Neustadt
Dussmann in Gröpelingen
Ferchau in Walle
Immobilien Bremen in Walle
Allianz in Walle

Solidarität mit allen Angriffen, die es in der Vergangenheit auf diese und ähnliche Player gab.

deserts and desertations

DB-Funkmast angezündet – Militarismus angreifen!

via zuendlappen.noblogs.org

Wir haben die deutsche Bahn als Teil der Kriegslogistik in Europa angegriffen. Wir haben nicht vergessen, dass dieser Konzern(auch wenn er sich zurzeit mit „humanitären“ Lieferungen in die Ukraine, das Image reinwaschen will) seit Jahren an Waffenlieferungen beteiligt ist. Insbesondere unsere Freund*innen in Rojava werden tagtäglich mit durch die DB gelieferten Waffen getötet. Die Kooperation zwischen der deutschen Bahn und dem faschistoiden Regime Erdogans ist eng.
So haben wir in der Nacht vom 28. auf den 29. April einen Funkmast der DB in Markkleeberg abgefackelt. Die Strecke an der der Funkmast steht wurde und wird wiederholt für Waffenlieferungen benutzt. Wir versuchen so der aktuellen Kriegslogik mit unseren Mitteln etwas entgegen zu setzen und wünschen uns möglichst hohen Sachschaden. Wenn die Strecke nicht zum Transport von Militärfahrzeugen genutzt wird, werden hier fleißig Autos, Kohle und andere zerstörerische Rohstoffe in alle Welt verschickt.
Was uns außerdem motiviert, ist der Versuch endlich aus der Ohnmacht auszubrechen, die mindestens seit Corona besteht. Sabotage an Kriegsgerät scheint keine gängige Praxis zu sein und wird außerdem durch das übliche Gelaber von bürgerlichen Linken versucht zu diskreditieren( á la: „Natürlich muss die Ukraine Waffen bekommen – da wird doch die freie Welt verteidigt!“)
Wir glauben nicht an „die Avantgarde“, aber wenn wir andere zur Sabotage motivieren können, bleibt uns ein Lächeln natürlich nicht erspart.
Die Rauchschwaden unseres Feuers mögen nach München ziehen, wo gerade ein Ermittlungsverfahren nach §129 inklusive Hausdurchsuchungen eingeleitet wurde.

Militarismus angreifen!
Für die Anarchie!

[Vorgehensweise: Eine 1Liter Flasche mit 2/3 Motoröl 1/3 Benzin, Eine 1Liter Flasche mit Benzin. Das ganze entzündeten wir mit einer 0,5Liter Flasche inklusive Benzin an der Grillanzünder mittels Kabelbinder befestigt wurde. Das ganze legten wir auf die Kabelstränge, die vom Schaltkasten zum Mast führen. Dazu sei gesagt: Wenn ihr an einem belebteren Ort seid, verwendet Zeitzünder!]

Sabotage an Tagebau von Jänschwalde

via zuendlappen.noblogs.org

Am Abend des 23. April bohrten wir im Tagebau Jänschwalde auf einer Länge von fast 500 Metern etwa 20 Löcher in mehrere Wasserleitungen.

Um Kohle im Tagebau abbauen zu können, muss der Grundwasserspiegel abgesenkt werden. Dazu werden große Mengen Wasser an die Oberfläche gepumpt und abgeleitet. In Jänschwalde sind es jährlich 114 Milliarden Liter. Die Wasserleitungen, in die wir gebohrt haben, dienen der Ableitung des Wassers. Deshalb haben wir die LEAG vor die Wahl gestellt, entweder alle Pumpen abzuschalten, bis die Rohre repariert sind, oder aber große Mengen Wasser zurück in die Natur fließen zu lassen. Wir wissen, dass Aktionen wie diese den Tagebau nicht für immer stoppen können, aber wir hoffen, dass die extrem hohen Kosten es irgendwann unmöglich machen, den Betrieb fortzusetzen, wenn wir ihn nur oft genug stören.

Die Verbrennung von Braunkohle zerstört das gesamte Ökosystem und unsere Lebensgrundlage.

Außerdem ist sie nicht einmal legal: Die LEAG pumpt in Jänschwalde viel mehr Wasser ab, als gesetzlich erlaubt ist, weshalb sie den Tagebau am 15. Mai stilllegen muss (DUH am 17. März https://www.duh.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/umweltverb…)

Trotzdem hat die LEAG angekündigt, in Zukunft 500 Milliarden Liter mehr abzupumpen (LEAG am 17. März https://www.leag.de/de/news/details/gericht-entscheidet-leag-muss-tageba…). Es ist völlig absurd, dass es dafür keine Konsequenzen gibt. Also ziehen wir mit unserer Aktion selbst die Konsequenzen.

Die Bergbaugesetze stammen größtenteils aus der Nazizeit und sind sehr konzernfreundlich, aber sie schaffen es nicht einmal, diese einzuhalten.

Wenn Konzerne gegen das Gesetz verstoßen, wie in diesem Fall, gibt es einen langwierigen Gerichtsprozess, der von Umwelt-NGOs geführt wird, und schließlich müssen sie ihr Tun stoppen, aber die Verantwortlichen für den Schaden werden nicht bestraft, und die Konzerne bekommen immer noch tonnenweise Geld vom Staat, als wäre nichts passiert.

Unserer Meinung nach zeigt dies, dass der Rechtsstaat nicht einmal seine eigenen Versprechen einhalten kann (die von vornherein nicht so überzeugend sind) und dass Gerechtigkeit von unten erkämpft werden muss.

Nachdem die Mine geschlossen wurde, wird sie nicht wieder in Betrieb genommen. Das ist ein Versprechen. Es ist klar, dass unsere Gruppe das nicht alleine schaffen kann, deshalb sagen wir euch, wie es geht.

Die Wasserrohre verlaufen über mehrere Kilometer parallel zum Rand der Mine. An einigen Stellen gibt es zwar Kameras und Sicherheitspatrouillen, aber es ist nicht möglich, die gesamte Länge der Rohre zu überwachen. Wählt also einen ruhigen Bereich, nehmt einen Akkubohrer und legt los! Die Rohre sind aus HDPE und haben einen Durchmesser von etwa 1 m und eine Wandstärke von etwa 3 cm. Mit einem Metall- oder Holzbohrer lässt es sich sehr leicht durchbohren. Wir haben einen 10-mm-Bohrer verwendet und brauchten etwa 10 Sekunden pro Loch.

Aus dem Loch wird Wasser herausspritzen, und das ist nicht die beste Behandlung für euren Akkubohrer, daher empfehlen wir, einen Schutz zwischen dem Rohr und dem Bohrer zu verwenden, wie auf dem Bild unten.

Die Rohre stehen unter einem gewissen Druck, nicht genug, um euch zu verletzen, aber genug, um ziemlich nass zu werden. Wenn ihr oberhalb der Mitte bohrt, erzeugt ihr eine mehrere Meter hohe Fontäne, die sehr hübsch ist, aber wahrscheinlich auch nicht unbemerkt bleibt.

Tipps, wie man vorgeht, ohne erwischt zu werden, und andere nützliche Informationen findet ihr unter:

https://archive.org/details/EcodefenseAFieldGuideToMonkeywrenching_201802

https://archive.org/details/dna_comic_web

Alle Kohletagebaue verbrauchen viel zu viel Wasser. Wir können sie nicht alle sabotieren, also macht mit!

Wir begrüßen es, dass Klimaaktivist*innen in letzter Zeit zu direkten Aktionen übergehen. Allerdings denken wir, dass der Ausdruck „friedliche Sabotage“ keine hilfreiche Kategorie für die Diskussion ist. Wir sehen uns als eine Bewegung mit allen, die für Klimagerechtigkeit von unten kämpfen.

Bagger Boom! Feuer und Flamme dem Ausbau der A66!

via zuendlappen.noblogs.org

In der Nacht vom 21. auf den 22.04.2022 haben wir in solidarität mit dem besetzten Fecherwald einen Bagger und einen Bohrer der Firma geomer Kampfmittelbergung angezündet und andere Zerstörungsmittel vernichtet.

In der letzten Nacht, vom 21. – 22.04.2022 haben wir einen Bagger und einen Bohrer der Firma geomer Kampfmittelbergung angezündet und diverse andere Zerstörungsutensilien unschädlich gemacht.

Die Fläche, auf der die Firma arbeitet, wurde vor einiger Zeit noch von einem Wagenplatz bewohnt, welcher zugunsten des A66/1-Ausbaus weichen musste.
Die weitgehend zerstörte Fläche befindet sich außerdem direkt beim besetzten Fecherwald.
Menschen, die sich entschlossen gegen das Kapital und die Zerstörung unserer Lebensgrundlage stellen, die versuchen, einen Weg hin zu etwas anderem, „dem guten Leben“ zu finden.
Menschen, die in ihrem selbstorganisierten Zusammenleben gemeinsam Schritt für Schritt ihre eigene Sozialisierung, die Fesseln, die dieses kranke System ihnen mit ihrer Geburt angelegt hat, zu überwinden.
Wir sehen so verdammt viel Potenzial in diesem Ort.

Darum ist unsere Aktion ein Zeichen unserer Verbundenheit zu diesem Ort und unserer Solidarität mit jenen, die ihn lebendig machen.
Unsere Aktion ist auch ein Zeichen unserer eigenen Wut. Ein Zeichen unserer Hilflosigkeit. Wie oft fühlen wir uns unfassbar machtlos und gelähmt?..
Doch in diesem Moment, in dem der Bagger in Flammen aufgeht, die Flammen in meinem Herz auf ihn überschlagen, weiß ich, dass ich richtig bin.
Genug ist genug.

NEIN zum Bau neuer Autobahnen.
NEIN zu weiterer ökologischer Zerstörung.

Bleibt nicht passiv. Seid laut, vielfältig und kreativ. Lasst euch nicht von der systematischen vereinzelung, isolation und dem Gefühl der Machtlosigkeit kleinhalten.

Willkürlichkeit kann mit Willkürlichkeit bekämpft werden!

Bagger Boom!

Autonome Kleingruppe GmbH

Tausende Leihfarräder von ihren Fesseln befreit

via zuendlappen.noblogs.org

„Sharen“ wird wieder zum altmodischen „Teilen“, so ganz ohne Geld. In Köln und Umgebung (etwa in Troisdorf und Siegburg) sowie in Berlin wurden in den letzten Wochen und Monaten die Schlösser von Leihfahrrädern massenhaft „beschädigt“, sprich geknackt. Auslöser dafür soll ein entsprechender Aufruf auf der Social-Media-Plattform TikTok gewesen sein, die Schlösser von Leihfahrrädern zu zerschlagen.

In Köln wurde deswegen gut die Hälfte der Flotte (circa 1500 Räder) Ende März innerhalb von nicht einmal zwei Wochen von ihren Fesseln befreit, zeitweise hat der Anbieter Nextbike über 2800 Leihräder aus dem Verkehr gezogen, um sie mit besseren Schlössern auszustatten, sodass in der ganzen Stadt kaum noch Leihräder zu finden waren. Es ist die Rede von insgesamt 2500 „zerstörten“ – häh? ohne Schloss lässt sich so ein Rad doch viel besser fahren! – Leihrädern. Da dies denen, die Geld mit der kapitalistischen Rekuperation des guten alten Teilens machen, natürlich nicht passte, wurde der Betrieb der Fahrräder zwischenzeitlich vollständig eingestellt, im Norden der Stadt richtete Nextbike sogar einen „Fahrradfriedhof“ ein. Auch wenn inzwischen „neue, stabilere und deutlich schwerere Schlösser“ das finanziell und datentechnisch lukrative „Sharen“ wieder ermöglichen, haben sich die Ausleihen der Fahrräder in Köln momentan um die Hälfte reduziert, und die Flotte beträgt nur noch ein Viertel der ursprünglichen Größe. Der Schaden wird auf mehr als eine Million Euro geschätzt.

In Berlin trifft es seit Anfang April die Leihräder der Deutschen Bahn. Man könne derzeit nur „mit einem Teil der Call a Bike“-Räder fahren, weil viele Schlösser mit Gewalt geöffnet und die Räder „unbefugt genutzt“, ja gar „geklaut“ worden seien, erklärte dazu eine Sprecherin der Bahn. Im Klartext: Man kann schon noch mit den Rädern fahren, nur bezahlen muss man dafür nicht mehr. Ärgerlich für die Deutsche Bahn, sicher, nett für alle anderen.  Auch hier ist momentan circa die Hälfte der Flotte (etwa 1800 Fahrräder) von der Vandalismus-Welle betroffen. Deshalb hat die Bahn in „stark betroffenen Stadtgebieten“ die Leihräder vorübergehend aus dem Verkehr gezogen. Die Schlösser waren übrigens erst im Winter von der Bahn erneuert worden. Offenbar kein Hindernis für motivierte Fahrradschlossknacker.

Synthese aus verschiedenen Presseartikeln

Glasbruch bei Philotech und Infineon

via de.indymedia.org

Im Münchner Südosten gingen bereits Ende März, Anfang April bei den Rüstungsprofiteuren Philotech und Infineon die Scheiben zu Bruch.

Das Softwareunternehmen Philotech in der Eschenstraße 2 in Taufkirchen zählt alle namhaften deutschen Rüstungsunternehmen zu seinen Kunden, besondere Erfahrung hat es laut eigener Angabe im Bereich „Military Aircraft“, „Military Vehicle“, „Border Control“ und „Naval Systems“. Ende März gingen eines Nachts mehrere Fensterscheiben dieses Unternehmens zu Bruch. Infineon ist einer der Giganten in der Halbleiter- und Chipherstellung. Infineon hat nicht nur zahlreiche Rüstungsunternehmen auf seiner Kundenliste, Halbleiter sind für die Pläne einer vollständig vernetzten Welt unerlässlich. Ob Internet of Things, E-Autos, Smartphones, Personalausweise, für alle Anwendungen des smarten Totalitarismus 4.0 braucht es Halbleiter. Viele gute Gründe also, warum Infineon Feinde haben könnte. Anfang April traf es in München zwei Bürogebäude von Infineon in der Raiffeisenallee 12a & 14 in Oberhaching, was ebenfalls im Münchner Südosten gelegen ist. Die Fenster sowie Eingangstüren und Treppenhausbeglasung an zwei Fronten wurden an zwei Gebäuden zerstört. Gegen ihren Krieg, gegen ihren Frieden. Rüstungsprofiteure angreifen! Für die Anarchie!

Sabotage der Produktion zweier Halbleiter-Giganten

via zuendlappen.noblogs.org

Zwei Brandstiftungen an Strominfrastruktur legen zwei Halbleiter-Giganten im französischen „Silicon Valley“ nachhaltig lahm

 

Am Dienstag, den 5. April 2022, um 1h44, bricht an den Stromkabeln unter der Brignoud-Brücke, die den Fluss Isère im Südosten Frankreichs in der Nähe von Grenoble zwischen den Orten Villard-Bonnot und Crolles überquert, ein Feuer aus. Acht 20.000-Volt-Kabel und ein 225.000-Volt-Kabel fangen Feuer. Erst im Laufe des nächsten Tages kann das Feuer vollständig gelöscht werden, die Brücke wird gesperrt.

Unter den neun Kabeln, die die Brandstifter im Visier hatten, befand sich ein 225.000-Volt-Hochspannungskabel des Stromanbieters RTE. Der Strom fiel in den Städten Crolles und Bernin aus, über 5000 Haushalte waren ohne Strom, ebenso das dort gelegene Industriegebiet, das insbesondere zwei der wichtigsten Unternehmen im Becken von Grenoble beherbergt: ST Microelectronics und Soitec, beides Hersteller von Halbleitern. Die Produktion wurde bei beiden Unternehmen, die jeweils mehrere tausend Menschen beschäftigen, mitten in der Nacht gestoppt. Denn während beide Fabriken in der Lage sind mit kurzen Stromausfällen umzugehen, ist die Notstromversorgung bei einem Ausfall von mehreren Stunden nicht ausreichend.

So kam es auch bei STMicroelectronics zu einem Stromausfall. Für dieses Unternehmen war es bereits der zweite Angriff innerhalb von zwei Tagen. In der Nacht von Sonntag auf Montag waren 225.000-Volt-Kabel eines Umspannwerks in Froges angezündet worden, es wurden Tags gefunden, die STMicroelectronics als Ziel benennen, da es „zu viel Strom verbrauche“, und ein „Anarchiesymbol“. Unbekannte waren in das Gelände eingedrungen und hatten gezielt an Hochspannungskabeln Feuer gelegt, die das Umspannwerk unterirdisch über drei Kilometer mit der Trafostation von STMicroelectronics in Crolles verbinden. Der Schaden sei hoch und die Notstromversorgung bei STMicroelectronics sei angesprungen, es sei jedoch nicht zu einem Stromausfall gekommen.

 

Nun, spätestens nach dem Brand unter der Brücke steht die Produktion still, bei STMicroelectronics wie bei Soitec. Und das nicht nur einige Stunden, wie Sprecher beider Unternehmen zuerst versicherten, sondern deutlich länger. „Beide Unternehmen konnten wieder starten, aber nur in eingeschränktem Modus, denn abgesehen von den Produktionsverlusten, über die wir wohl später noch sprechen müssen, wissen wir, dass dieser Sektor über Maschinen verfügt, die unpassende Stromausfälle überhaupt nicht mögen“, erklärt der gewählte Vizepräsident für den wirtschaftlichen Aufschwung des Grésivaudan, Jean-François Clappaz. Die weißen Hallen, die gemeinhin im Produktionsprozess der Halbleiter-Industrie verwendet werden, sind insbesondere von Ventilations-Filter-Systemen und von verschiedenen Sensoren (Temperatur, Feuchtigkeit, etc.) abhängig, die sicherstellen sollen, dass es eine äußerst geringe Konzentration von Partikeln und Staub in der Luft gibt. Da aufgrund des Ausfalls der Ventilationssysteme Staub in die weißen Hallen eindringen konnte, müssen diese nun geputzt werden. Außerdem müssen alle Sensoren beim Hochfahren neu kalibriert werden. Doch nicht nur das, auch alle Maschinen zur Produktion müssen inspiziert und teilweise repariert werden, außerdem erfordert ihr Wiederanwerfen eine Neuprogrammierung. Immerhin geht es hier um darum ein hohes Qualitätsniveau verbunden mit einer schnelle Produktion im Nanometer-Bereich sicherzustellen.

Die Stromversorgung konnte bereits im Laufe des Folgetags nach dem Brand wiederhergestellt werden, doch Sicherheitsprotokolle beider Unternehmen verlangten die vollständige Evakuierung des Produktionspersonals, sowie die technischen Anlagen (Energie, Gas, chemische Produkte,…) in Sicherheit zu bringen. Stück für Stück wird nun alles wieder hochgefahren. Was Tage bis hin zu Wochen dauern wird. Alle Arbeiter wurden bei Soitec „dazu mobilisiert den Zustand der Maschinen zu überprüfen, die durchgebrannten Platinen und die beschädigten Gelenke auszutauschen“, erläutert der operationale Direktor Cyril Menon. „Alle Produktionsposten werden überprüft und die Produktion wird Stück für Stück wieder aufgenommen.“

Normalerweise laufen die Produktionslinien 24/7, das Halbleiter-Geschäft boomt. Noch nie hat es eine solche Knappheit an Halbleitern gegeben, die insbesondere die Automobilindustrie hart trifft. STMicroelectronics plant eigentlich seine Produktionskapazitäten in diesem Jahr um 15 bis 20 % zu steigern, nachdem es sie letztes Jahr bereits um 25 % gesteigert hatte. Crolles ist dabei der wichtigste Standort von STMicroelectronics in Europa mit mehr als 4 300 Beschäftigten. Die Besonderheit des Herstellungsprozesses von Halbleitern sind die extrem hohen Kosten des Produktions-Equipments (die kleinste Maschine kostet bereits mehrere Millionen Dollar), sodass die Produktion nie stehen bleiben darf. Die Herstellung von Halbleitern ist extrem energiefressend. Die Fabrik in Crolles verfügt über eine Leistung von 25 MW. Die Fabrik von Soitec in Bernin ist mit 1 600 Angestellten und einer Leistung von circa 10 MW bescheidener.

Dieser Vorfall stellt die Frage nach der Versorgungssicherheit der sensiblen Industriestandorte, wie die der Halbleiter, wo Stromausfälle bedeutende Schäden verursachen können, ja gar gewichtige Industrieunfälle, und wo die Fabriken nicht so schnell wieder zum Laufen gebracht werden können. „Die Anlage ist sehr geschützt“, erklärt Soitec-Vizechef Thomas Piliszczuk, „aber wenn etwas außerhalb des Geländes passiert, wird das deutlich komplizierter. […] Wir machen uns Sorgen zu sehen, dass die Halbleiter-Industrie die Zielscheibe von Angriffen werden kann. Die Vorfälle der beiden letzten Tage haben außerhalb der Unternehmen stattgefunden. Jeder erkennt, dass wir eine strategische Industrie für das Land sind, aber man sieht, dass heute Angriffe diese Industrie ins Visier nehmen können…“ „Diese Episode fördert einen Schwachpunkt zutage“, erkennt auch Cyril Menon. „Die Redundanz der Stromversorgungsquellen hat nicht ausgereicht um uns zu schützen, da die Missetäter alle Stromversorgungskabel erwischt haben. Unsere Partner Enedis und RTE sowie die öffentlichen Kommunen haben die notwendigen Maßnahmen ergriffen, damit sich dieses Problem nicht wiederholt.“

„Auch wenn das gesamte Ausmaß des Schadens noch nicht bekannt ist, könnte er im höheren zweistelligen Millionenbereich liegen“, vermutet der Staatsanwalt von Grenoble, Eric Vaillaint. Der Brand hat auch bereits Auswirkungen auf den Börsenkurs beider Unternehmen gehabt, die in diesen ersten Tagen nach dem Anschlag um mehrere Prozentpunkte fielen.

Übrigens fiel auch die Schule am Dienstag für viele Schüler aus, da die Schulbusse die Brücke nicht passieren durften. Auch viele Menschen, die auf der anderen Flussseite arbeiteten, konnten nicht zur Arbeit gelangen.

Anmerkung

Soitec ist ein Unternehmen, das Halbleiter-Materialien entwirft und produziert, die für die Herstellung von Chips benötigt werden, die in Smartphones, Tablets, Computern, Servern und Rechenzentren verbaut werden.

STMicroelectronics ist einer der weltgrößten Hersteller von elektronischen Teilen und insbesondere von Halbleitern (Elektrochips), die insbesondere für die Kriegsindustrie, die Automobilindustrie, die Kommunikation (5G, Cloud), für die Verwaltung von Energie und verbundener Objekte von Bedeutung sind.

 

Synthese aus unterschiedlichen Presseartikeln der französischen Presse, gefunden bei Sans Nom (hier, hier und hier).

Militarismus stinkt! Buttersäure für Rheinmetall, Bundeswehr und Zoll

via zuendlappen.noblogs.org

Am 4.4.22 haben wir Buttersäure im Eingangsbereich von Rheinmetall am Osterdeich 108 in Bremen verteilt. Eine Woche davor am 28.3.22 haben wir mit Steinen das Hauptzollamt eingeknallt und Buttersäure in die Büroräume geschüttet. Der Angriff galt dem Beratungszentrum der Bundeswehr in dem Gebäude.

Die Bullen berichten zwar von zerstörten Scheiben am Hauptzollamt https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/35235/5184551 aber sagen nichts zu der Buttersäure. Der Geruch war bestialisch, sodass wir denken dass sie bewusst verschweigen was eingesetzt wurde. So wiegt es nicht so schwer, dass kurz vor dem Angriff der Objektschutz vom Gelände gefahren ist und nicht in der Lage war seinen Auftrag zu erfüllen. Zum Zoll haben Autonome Gruppen Anfang letzten Jahres schon gut zusammengefasst was dieser für eine Funktion im kapitalistischen Karussell hat: https://chronik.blackblogs.org/?p=141

Der Angriff auf die Bundeswehr ist unser Beitrag zum praktischen Antimilitarismus. Jetzt wo die aktuellen Kriegsverbrechen vom feindlichen, dem russischen Militär, begangen werden wähnt sich die Bundeswehr auf der moralisch sauberen Seite. Schwachsinn! Das deutsche Militär ist weder progressiv noch nachhaltig, es ist die Fratze der deutschen Vergangenheit und die Tür zum Faschismus. Wie jedes Militär basiert sie auf Befehl und Gehorsam. Sie trainiert um fürs deutsche Kapital zu töten. Selbst die Wiedereinführung des Wehrdienstes ist in aller Munde und wird von parlamentarischer Seite diskutiert. Für wen soll die Jugend denn kämpfen? Für Volk und Vaterland? Für billigen Sprit und sichere Handelsrouten? Wir rufen schon jetzt zum desertieren auf und werden das Militär angreifen wo es möglich ist.

Das Personalbüro vom Rüstungskonzern Rheinmetall am Osterdeich 108 wurde vor kurzem schon mit Farbe beworfen, danach zog eine antimilitaristische Demo vor die Tür. Die Eigentümerin hat angekündigt sich neue Mieter zu suchen, in der Hoffnung, dass der Stress aufhört. Wir haben genau deshalb noch mal nachgetreten, bevor das Personalmanagement in sichereren Gebäuden hinter hohen Zäunen verschwindet. Vielleicht überlegen sich Vermieter*innen in Zukunft auch zweimal, welchen Unternehmen sie Räumlichkeiten vermieten. Die Rüstungsindustrie profitiert vom laufenden Krieg am meisten, die Branche boomt. Das Geschäft mit Waffen ist ein wesentlicher Motor jeden Krieges. Konzerne wie Rheinmetall müssen jetzt mit allen Mitteln angegriffen werden.

Für die Sabotage von Militär und Rüstungsindustrie!

Für eine aktive Wehrkraftzersetzung!

Angriff auf Krieg und Aufrüstung: Glasbruch bei KPMG und TechConnect

via de.indymedia.org

Montagnacht, gegen 02:05 Uhr, vernahm ein Sicherheitsdienstmitarbeiter das Geräusch zerspringender Glasscheiben an einem Gewerbeanwesen im Bereich der Ganghoferstraße. Nachdem der Sicherheitsmitarbeiter die betreffende Örtlichkeit lokalisiert hatte, bemerkte er dort mehrere gesprungene Glasscheiben sowie verschiedene Schriftzüge (mit thematischen Bezügen gegen Krieg und Aufrüstung). Es entstand ein Sachschaden in Höhe von mehreren tausend Euro.

Bei dem Gewerbeanwesen handelt es sich um ein Gebäude des Unternehmens KPMG, das die Bundeswehr berät. Im selben Gebäude befindet sich auch die Firma TechConnect, die Software für Raketensysteme herstellt. Das Gebäude wurde mit dem Schriftzug „Sabotage War“ markiert. An den beiden Fronten des Gebäudes sind insgesamt circa 20 Scheiben beschädigt oder zerstört worden.

Torfproduktion gestoppt

via zuendlappen.noblogs.org

Torfabbau ist sehr schädlich für das Klima und kann vermieden werden.
Im Rahmen der Maßnahmen zur Verhinderung der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen wurden viele Maschinen und Bagger, die zum Torfabbau eingesetzt wurden, zerstört. Sie befanden sich im Georgsdorfer Moor und im Provinzialmoor im Emsland. Was nützt ein durchlüfteter Boden während monatelanger Dürre?

Gegen den Raubbau an der Natur und für eine lebenswerte Zukunft!

Aktion Moorbrand