Ihr seid die (Klima-)Krise! Buttersäüre für Siemens in Bremen

via de.indymedia.org

Es gäbe unendlich viel über den Siemens-Konzern zu sagen. Aber fassen wir uns kurz:

Das Kerngeschäft von Siemens ist die Bereitstellung von Infrastrukturen und Technologien für die kapitalistische Umweltzerstörung weltweit – wahlweise mit einem giftigen grünen Anstrich – aber immer auf Seiten staatlicher und kapitalistischer Akteure. Sei es durch Wartung und Instandhaltung von Maschinen in den Tagebauen Garzweiler, Lützerath oder Nochten, der weltgrößten Kohlemine “Adani” in Australien oder der gerade eröffneten Kohlemine “Carmichael”, ebenfalls Australien, die fast 5 Milliarden Tonnen CO2-Äquivalente freisetzen und das Great Barrier Reef direkt verschmutzen wird. Es überrascht niemanden, dass der Konzern in der Vergangenheit die Wehrmacht mit Elektrogeräten belieferte und mindestens 50.000 Zwangsarbeiter:innen und KZ-Häftlinge für sich arbeiten ließ. Es überrascht auch nicht, dass das Unternehmen keine Anstrengungen unternimmt, sich zu ändern – obwohl “nachhaltig” das am häufigsten verwendete Wort auf der Website des Unternehmens zu sein scheint.

All dies ist nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was dieser Konzern zu bieten hat: Siemens ist auch am Bau von Gefängnissen beteiligt, produziert und wartet Überwachungstechnik, leitet verschiedene Verteidigungsprojekte wie das Laserradarsystem “Albis”, stellt digitale Infrastruktur und U-Boot-Technologie für das US-Militär bereit … die Liste ließe sich ewig fortsetzen. Es sollte auch erwähnt werden, dass Siemens mit Milliarden von Dollar am militärisch-industriellen Komplex in der Türkei beteiligt und dass das Unternehmen immer noch bestrebt ist, Teil des “Tren-Maya”-Projekts zu werden. Der “Tren Maya” ist ein 2018 gestartetes neokoloniales Infrastrukturprojekt, mit dem der mexikanische Staat einzigartige Ökosysteme zerstören und Territorien der Maya, Tzeltales, Tzoziles und Ch’oles enteignen wird, und in dessen Zusammenhang es bereits 8 Morde an Gemeindesprecher:innen im Widerstand gegen den “Tren Maya” gab.

Wir sehen uns manchmal mit der völlig normalisierten Zerstörung der Erde konfrontiert. Diese Normalisierung verstellt den Blick auf jene Akteure, die hier vor Ort einen wesentlichen Beitrag zum Klimawandel leisten und alles tun, um einen grünen Kapitalismus voranzutreiben, der dem alten fossilen Kapitalismus in Sachen neokolonialer Ausbeutung von Mensch, Tier und Erde in nichts nachsteht. Siemens ist einer dieser Akteure – mit 125 Standorten in Deutschland und 190 Ländern weltweit … das sind viele potenzielle Ziele für diejenigen, die die Verantwortlichen etwas gezielter angreifen wollen.

Lasst uns hier die Kapazitäten, Fähigkeiten und Beziehungen entwickeln, um diese Maschinerie praktisch zu sabotieren! Für eine antikoloniale und kämpferische internationale Solidarität!

Solidarität mit dem anarchistischen Gefangenen Alfredo Cospito, der sich seit dem 20.10.22 im Hungerstreik im Knast befindet und gegen das 41bis-Regime und die italienische Justiz kämpft!

Solidarität mit dem Kampf gegen die Cop-City in Atlanta!

In Gedenken an Tortuguita und alle ermordeten Mitstreiter*innen, die im Kampf für eine besser Welt ermordet wurden – wir tragen eure Kämpfe weiter!

Presse:

„…Nachdem die Reinigungskräfte die Flüssigkeit beseitigt hatten, klagten Polizeiangaben zufolge am Vormittag mehrere Menschen über Kopfschmerzen und Übelkeit. Offenbar seien Gase der Flüssigkeit ins Haus gelangt. Die Polizei sperrte daraufhin den Bereich; das Gebäude mit etwa 200 Personen wurde vorsorglich evakuiert. Feuerwehr- und Rettungskräfte waren mit einem Großaufgebot im Einsatz. Der Staatsschutz sucht nach Zeugen.“ Quelle butenunbinnen (https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/anschlag-buttersaeure-universit…)

(B) Amazon LKW-Zugmaschine abgefackelt – Alfredo Libero!

via de.indymedia.org

Am Samstag morgen war in der Presse von einem ausgebrannten LKW in Mitte zu lesen. Die Bullen meldeten es schon gar nicht. Was auch nicht gesagt wurde ist, dass es sich hierbei um ein Fahrzeug von Amazon handelte. Wahrscheinlich aus gutem Grunde, scheint es doch gerade vermehrt zu Angriffen auf Firmen und Infrastruktur zu kommen, die auf Kosten der Allgemeinheit und der Umwelt von gegenwärtigen „Krisen“ profitieren. Sowohl durch den digitalen Umbau der Wirtschaft als auch durch die Etablierung eines grünen Kapitalismus. Eine weitere Verbreitung solcher Taten ist wohl kaum im Sinne der Polizeipressestelle. In Unserem aber schon, ätsch.

Daher teilen nun wir diese Info mit, um die Wissenslücke zu schließen. Eigentlich bedarf es keiner weiteren Erklärung warum Amazon zum Ziel unserer Wut wird. Alles was uns dazu verleitet den Technologie-Riesen anzugreifen, haben Gefährt*innen vor uns in Bekenner*innenschreiben schon ausführlich zu Papier gebracht.

Farbe, Steine und Feuer gegen Amazon

Baukran auf Amazon-Baustelle abgebrannt

25 Amazon-Lieferwagen abgefackelt

Wo wir uns jetzt aber schon zu Wort melden, wollen wir die Aufmerksamkeit dafür nutzen, auf die verheerende Situation von Alfredo Cospito, der in Italien in Isolationshaft sitzt, einzugehen. Alfredo befindet sich seit über 110 Tagen im Hungerstreik, um eine Lockerung der Sonderhaftbedingungen zu erkämpfen. Dabei scheint es ganz so zu sein, als würde ihn die italienische Regierung vor den Augen der Öffentlichkeit verrecken lassen. Ein Gefangener Anarchist kämpft für etwas Würde und schon zeigt die Demokratie ihre wahre Fratze, und diese sieht dem Faschismus verdammt ähnlich. Wenig überraschend und doch sehr aufschlussreich.

Alfredo Libero!

Fuck Bezos, Fuck Amazon – Fight the Tower!

Brandanschlag auf Siemens

via de.indymedia.org

In der Nacht vom 7. auf den 8. Februar 2023 haben wir Brandsätze mit Zeitzündern an vier Fahrzeugen der Firma Siemens in Hannover/Laatzen angebracht. Leider haben nicht alle gezündet, wir wissen jedoch sicher von mindestens einem Auto, das komplett ausgebrannt ist.

Von Lützerath bis Yucatán, bei jeder Sauerei ist Siemens mit dabei!

Digitalisierung, Automatisierung, Übertragung von Daten und Signalen, Energieerzeugung, Elektrifizierung, Ausbau des Schienennetzes – Siemens stellt weltweit das Grundgerüst der Infrastruktur für kapitalistische und neokoloniale Ausbeutung bereit.

Konkrete Beispiele gibt es mehr als genug: Instandhaltung und Wartung von Maschinen im Tagebau Garzweiler, Bereitstellung von Signaltechnik für die weltweit größte Kohlemine „Adani“ in Australien oder die Umsetzung von Rüstungsprojekten wie das Laserradarsystem „Albis“, das weltweit in Panzern und Kriegsschiffen eingesetzt wird.

Auch an dem Infrastrukturgroßprojekt „Tren Maya“ in Mexiko zeigt Siemens nach wie vor großes Interesse. Durch den Bau eines gewaltigen Schienennetzes werden verschiedene Ökosysteme unwiederbringlich zerstört. Der Name „Tren Maya“ ist dabei besonders perfide, da er einen vermeintlichen Bezug zu indigenen Gruppe in Mexiko herstellt, die allerdings durch das Projekt ihrer Lebensgrundlagen beraubt und teilweise enteignet werden. Indigene Aktivist_innen, die sich gegen das Projekt stellen, werden durch die mexikanische Armee und paramilitärische Strukturen ermordet.

Der Konzern Siemens steht für neokoloniale Ausbeutung weltweit. Neokolonialismus bedeutet die im Kolonialismus angelegte Ausbeutung und Zerstörung von Mensch und Umwelt und die Ideologie von Rassismus und Patriarchat heute fortzusetzen. Wir wollen diese Strukturen auf allen Ebenen bekämpfen, in uns, in unseren Beziehungen und ihnen auch ihre materiellen Grundlagen entziehen.

Siemens und andere ausbeuterische Konzerne überall angreifen! Neokoloniale Infrastruktur zerstören! Gegen jede Herrschaft!

Siemens wurde in den vergangenen Jahren schon mehrfach angegriffen, in den Bekenner_innenschreiben dazu finden sich noch weitere Hintergrundinformationen zu einigen von Siemens Machenschaften:

Mehr zu „Tren Maya“ https://de.indymedia.org/node/161171

Mehr zu Rüstung https://de.indymedia.org/node/147162

weitere Aktionen gegen Siemens in der letzten Zeit: https://de.indymedia.org/node/252232 https://de.indymedia.org/node/252253 https://de.indymedia.org/node/254478

Nichts ist vorbei, es fängt gerade an! Lützerath ist jetzt auch in Wuppertal. Siemens Transporter abgefackelt!

via de.indymedia.org

Ein Jahr nach der Osterholz Räumung haben wir am frühen Mittwochmorgen (25.1.23) in der Sperlingsgasse in Wuppertal-Nützenberg einen Siemens Transporter mit Feuer angegriffen. Siemens gehört zu den großen Konzernen, die am Abbau von Braunkohle in NRW und auch in Lützerath beteiligt sind und Profite aus diesem schmutzigen Geschäft ziehen. Für welche Verbrechen Siemens auch noch Verantwortung trägt, ist hier von einer anderen Aktionsgruppe kurz und knapp zusammen gefasst – https://kontrapolis.info/9207
Wir sagen Schluss mit der Ausbeutung von Mensch, Tier und Natur! Lasst uns weiter mit unterschiedlichsten Aktionsformen für eine bessere Welt streiten! Lützerath kann für die Klimagerechtigkeitsbewegung ein Riesenschritt nach vorne sein. Lasst uns dran bleiben!

Wie stark der Staat jede Bewegung angeht die Kapitalinteressen angreift, haben wir nicht nur in Lützerath gesehen. In Atlanta (USA) haben die Bullen bei einer Waldbesetzung sogar einen Menschen erschossen. Ganz viel Kraft und Liebe an die Kämpfenden dort! Heiße Grüße gehen auch an den Heibo und an den Fecher, der besetzte Wald wurde gerade von den Bullen für ein Autobahnbauprojekt geräumt. So sieht dann also die Verkehrswende aus!

Gegen die Repression hilft Zusammenhalt, gegenseitige Fürsorge und Kämpfen!

Unsere Aktion ist auch ein Beitrag zur internationalen Aktionswoche für den anarchistischen Gefangenen Alfredo Cospito, der sich seit dem 20.10.22 in einem Hungerstreik im Knast befindet und gegen das 41bis-Regime und die italienische Justiz kämpft! Freiheit für alle Gefangenen!

Fuhrpark von Amazon abgefackelt

via Süddeutsche Zeitung

Zahlreiche Kleintransporter sind in Berlin-Tempelhof angezündet worden. Insgesamt wurden in der Nacht zu Montag 25 Autos durch das Feuer zerstört oder beschädigt. Die Transporter gehörten zu einem internationalen Internethändler. Die Polizei gehe zunächst nicht von einer politischen Tat aus, sagte eine Sprecherin.

Die Autos standen auf einem Firmen-Parkplatz in einem Gewerbegebiet in der Germaniastraße an der Stadtautobahn in Tempelhof. Wegen des starken Rauches war die Autobahn gegen 3.40 Uhr nach Angaben der Polizei für kurze Zeit zwischen den Ausfahrten Tempelhofer Damm und Oberlandstraße gesperrt. 46 Feuerwehrleute waren im Einsatz und löschten die Flammen, wie ein Feuerwehrsprecher sagte.

via kontrapolis.info

In den frühen Morgenstunden des 16. Januar 2023, haben wir uns Zugang zu einem gut gesicherten Gelände in der Germaniastraße in Berlin-Tempelhof verschafft und 25 Amazon-Prime Fahrzeuge mittels Brandsätzen aus dem Verkehr gezogen. Ein Feuer der Solidarität mit den Besetzer*innen in Lützerath und den Gefangenen im Hungerstreik.

Der Konsumwahn zu Black Friday und das lukrative Weihnachtsgeschäft sind vorüber. Die aufgesetzte Nächstenliebe und das bisschen Besinnlichkeit weicht wieder der gewohnten Routine des Alltags. Die Ellbogen werden erneut ausgefahren, um im Konkurrenzkampf der gegenwärtigen Gesellschaft bestehen zu können. Inflation und den steigenden Lebenshaltungskosten scheinbar trotzend geht der Warenrausch und die damit verbundene Plünderung des Planeten und seiner Ressourcen auch im neuen Jahr unbeirrt weiter und füllt die Kassen der Krisengewinner*innen des Onlinehandels. Amazon hat sich hierbei durch seine Monopolstellung und ein umfangreiches Geschäftsmodell längst als Abhängigkeitsfaktor vieler offenbart. Der Konzern steht aber für weit mehr, als Produkte zu Tiefstpreisen auf den Markt zu spülen.

Deine Gedanken und Gefühle sind Gold wert

Die technologischen Entwicklungen des IT-Riesen weisen in eine düstere Zukunft einer dystopischen Überwachungs- und Kontrollgesellschaft. Amazon, als treibende Kraft bei der Etablierung des digitalen Kapitalismus, verändert nicht nur die Wirtschaft nachhaltig, sondern auch den Alltag, das Sozialverhalten und selbst unsere Denkweisen. Künstliche Intelligenzen und Algorithmen sind in der Lage, Bedürfnisse zu steuern und manipulieren. Berechnungen, die sich daraus ableiten lassen, formen bereits heute was morgen zu Geld gemacht werden soll. Mit einer breiten Palette an Produkten und technologischer Infrastruktur (Server) drängt das Unternehmen in immer weitere Lebensbereiche vor, um seinen unersättlichen Datenhunger zu stillen. Sei es durch die Überwachungssoftware Amazon-Ring, die als all sehendes Auge die Grundstücke der Reichen bewacht und – nun auch in Fahrzeugen verbaut – die Umgebung einer permanenten Kontrolle unterwirft. Durch die Sprachassistenz Alexa, die als Ohren der KI in den Wohn- und Schlafzimmern lauert und selbst den intimsten Momenten beiwohnt. Mittels Gesichtserkennungsprogrammen und Sensoren, die Gefühle deuten sollen und Kund*innen durch die Selbstzahl-Geschäfte von Amazon-Go dirigieren. Oder mit einer Vielzahl an Entwicklungen in den Bereichen Gesundheit und Biotechnologie, um alles Körperliche einzufangen und in Zahlen zu zerlegen. Amazon weiß, wer über große Mengen an Informationen und Daten verfügt und die Gegenwart in mathematische Dimensionen übersetzen kann, hat auch die Macht, zum eigenen Vorteil auf die Zukunft einzuwirken.

Aus dem worldwideweb zum Standort Berlin

Die Verantwortung für die Aufrechterhaltung der sozialen Ordnung der Gesellschaft ist zwar wesentlich diffuser verteilt, doch kommt dem Konzern, neben wenigen anderen Tech-Giganten, bei der Neuordnung der Welt durch die Smartifizierung eine einzigartige Rolle zu. Der Zugriff auf unser Leben ist an vielen Stellen bereits weit größer als wir zu wissen glauben. Dieser beschränkt sich nicht nur auf diejenigen, die ihre Freund*innen schon bereitwillig gegen Alexa eingetauscht haben, mit dem Kauf von Prime-Produkten eine hochgradig vernetzte On-Demand-Ökonomie bedienen, oder sich auf den Plattformen des Onlinehändlers auf Kosten von Arbeiter*innen in prekären Beschäftigungsverhältnissen dumm kaufen. Im Internet führt mittlerweile kaum noch ein Weg an Amazon vorbei. Damit das auch bald im physischen Raum so ist, pflanzt Jeff Bezoz, einen alles überragenden Turm mitten in die Stadt. Mit seinen 140 Metern Höhe ein unmissverständliches Symbol für den weiß-patriarchalen Machtanspruch eines egomanen Arschlochs. Darüber hinaus wird der Bau des Towers einschneidende Folgen für die angrenzenden Kieze haben. Der Zuzug von tausenden IT-Angestellten von Amazon wird weiter an der Preisspirale auf dem Wohnungsmarkt drehen und Verdrängungsprozesse fortsetzen und beschleunigen. Die Leidtragenden sind wie eh und je die Ausgeschlossenen, die den finanziellen Druck aufgrund steigender Kosten ohnehin schon am stärksten zu spüren kriegen. Es ist also nur ein winzig kleiner Trost, dass der Tower so unverschämt hoch ist, dass sich das Abbrennen des Amazon-Fuhrparks am anderen Ende der Stadt aus den oberen Etagen problemlos hätte bestaunen lassen.

Amazon geht über Leichen

Dass der Amazon-EDGE-Tower mit vermeintlich nachhaltigen Materialien gebaut wird, mag vielleicht fürs Marketing gut klingen, macht das Ganze aber kein bisschen besser. Vielmehr täuscht es darüber hinweg, welche klimatischen Folgen die Herstellung und der Betrieb von abertausenden Servern mit sich bringt und wie verhängnisvoll das Geschäft des Onlinehandels und das Festhalten an der Idee des Massenkonsums im Angesicht der ökologischen Krise ist. Wenn ein Konzern wie Amazon mit Nachhaltigkeit wirbt, dann sicher nicht wegen der Einsicht über die Folgen des eigenen Handelns, sondern aus knallhartem Geschäftskalkül. Mit dem Label des Klimaschutzes lässt sich mittlerweile gut Profit machen. Dabei bleibt unerwähnt, dass der techno-industrielle Komplex erst durch unzählige Verbrechen an Mensch und Natur groß wurde, aus denen die heutigen Krisen hervorgehen. Nur seine gänzliche Zerstörung, mittels der notwendigen befreienden Gewalt, wird dem ein Ende bereiten können.
Nicht zuletzt betrifft die Smartifizierung, die Kontrolle und Überwachung auch die gebeutelten Belegschaften der Amazon-Verteilzentren, welchen, anders als ihren gut ausgebildeten Kolleg*innen der Informatik, unter miesen Arbeitsbedingungen gegen schlechte Bezahlung, Höchstleistungen abverlangt werden. Nicht mal, wenn einer tot umfällt, hat dieser Drecks-Konzern den Anstand den Mitarbeitenden eine Verschnaufpause zu gönnen, um einen Moment inne zu halten, wie es kürzlich in Leipzig geschehen ist. Dieses Feuer ist auch für euch!

Für den Anarchist Alfredo Cospito, der sich in Isolationshaft in Italien im Kampf gegen das 41bis-Regime seit 89 Tagen im Hungerstreik befindet.
Für Thanos Chatziangelou, der in den Kerkern Griechenlands für seine Würde kämpft.
Für Ivan, der in Frankreich im Hungerstreik ist und die 11 Gefangenen aus der Türkei, die sich in den griechischen Knästen im Hungerstreik befinden.

In Verbundenheit mit den Besetzer*innen Lützeraths.
Gegen die fortschreitende Plünderung des Planeten – Den techno-industriellen Komplex angreifen.
Freiheit für alle Gefangenen!

Einige Anarchist*innen

Siemens Auto zerstört

via de.indymedia.org

Auch wenn wir nicht selber in Lützerath sind, wollten wir einen Beitrag zum Widerstand gegen die Kohlelobby leisten. Darum haben wir am späten Samstag Abend ein Auto der Firma Siemens am Försterweg angezündet und hoffentlich komplett zerstört.

Auch wenn Siemens sich bemüht ihre verschiedenen Greenwashing-Projekte in den Vordergrund zu rücken, ist der Konzern bei schmutzigen und zerstörerischen Projekten weltweit am Start und kollaboriert auch im Rheinischen Kohlerevier mit NRWE.

Wir haben dafür eine sehr einfache Methode verwendet. Ein Stück Grillanzünder auf einen der Reifen legen und anzünden und schon nach kurzer Zeit frisst sich das Feuer durch die Radkästen. Und nach wenigen Minuten steht das Auto lichterloh in Flammen.

Wir sind scheißwütend über die Lützi-Räumung, die verletzten Menschen und die Zerstörung des Klimas durch die Kohlelobby. Wir grüßen alle die in den letzten Tagen und auch jetzt noch in Lützerath in den verschiedensten Formen Widerstand leisten. Und auch alle, die wie wir die Aktionszone ausweiten.

Ihr seid die (Klima-)Krise! In Solidarität mit Lützerath – Siemens-Niederlassung am 13.1 in Köln angegriffen

via de.indymedia.org

Wir haben in der Nacht vom 12. auf den 13. Januar 2023 die Siemens-Niederlassung in der Frohnhofstraße in Köln mit Steinen und Farbe angegriffen. Mehrere Fensterscheiben gingen zu Bruch, die Fassade und Büros wurden mit Farbe verschönert.

Der globale Profiteur der Umweltzerstörung Siemens gehört zu den Krisengewinnern. Trotz Lieferengpässen und höheren Kosten für Strom und Energie steigerte der Konzern den Gewinn im vierten Quartal 2022 von 1,3 Mrd. Euro im Vorjahr auf 2,9 Mrd Euro.

Siemens verdient weltweit an klimaschädlichen Großprojekten wie dem Bau einer Kohlemine in Australien. Siemens liefert die Signaltechnik für die Bahnverbindung zur Kohlemine Carmichael.
Auch in deutschen Tagebauen wie zum Beispiel in Garzweiler oder Nochten bietet Siemens Dienstleistungen für die Energieversorgung und Montage/Instandhaltung von elektrischen Maschinen auf Tagebau-Großgeräten an.
Seit 2018 bemüht sich Siemens für ein weiteres menschenfeindliches und umweltzerstörerisches Projekt, den sogenannten „Tren Maya“ (Hintergründe zu diesem Projekt – Bekenner*innenschreiben Angriff auf einen Siemens Transporter Ende November 2021 in Hannover – https://de.indymedia.org/node/161171).

Die Niederlassung in der Frohnhofstraße wurde bereits im Juli 2021 im Rahmen der Kampagne „Riseup4Rojava“ besucht (Bekenner*innenschreiben – https://de.indymedia.org/node/150704). Hier schließen wir uns auch an!

Mit unserer Aktion setzen wir die Reihe von Angriffen auf verschiedene Verantwortliche und Profiteur*innen gegenwärtiger Krisen fort, die im Herbst unter dem Slogan „Ihr seid die Krise“ in verschiedenen Städten seinen Anfang nahm und senden kämpferische Grüße und Kraft an alle Freund*innen in, über, unter und um Lützerath, die den Ort verteidigen.

Globale Kämpfe verbinden – Profiteur*innen der (Klima-)Krise und Umweltzerstörung angreifen!
Lützi lebt, liebt und kämpft!

ASML: Die Abhängigkeit der Halbleiterindustrie

Zwei Angriffe haben die Produktion der Halbleitergiganten STMicroelectronics und Soitec im vergangenen April schwer getroffen. Als ein Beitrag dazu, sich Möglichkeiten auszudenken, dort anzugreifen, wo es wirklich weh tut, soll hier ein kurzer Überblick über das Unternehmen ASML gegeben werden – eine unvermeidbare Abhängigkeit für alle Halbleiterhersteller.

ASML könnte die wichtigste Firma sein, von der ihr nie etwas gehört habt. Die 220 Milliarden Dollar Firma aus den Niederlanden stellt die Maschinen her, die zur Halbleiterproduktion benötigt werden. Jede davon kostet 150 Millionen Dollar und der Zugang dazu ist ein großes geopolitisches Spannungsfeld. Das Hauptprodukt der Firma ist eine EUV-Lithografie Maschine, die winzige Schaltkreise auf Siliziumscheiben „druckt“.

Jährlich werden nur rund 40 davon hergestellt und ASML hat ein Beinahe-Monopol auf die Technologie dieser Maschinen. Die Hauptkunden von ASML sind Intel, Samsung und die Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. (TSMC). Sie brauchen die EUV-Maschinen, um das Moorsche Gesetz („die Anzahl der Transistoren in Microchips verdoppelt sich alle zwei Jahre“) einzuhalten und die Computertechnologie weiterzuentwickeln. Insgesamt hat ASML 2021 einen Umsatz von 20 Milliarden US-Dollar gemacht.

ASML startete im Jahr 1984 als ein Joint-Venture zwischen dem holländischen Mischkonzern Philips und einem Elektronikhersteller namens Advanced Semiconductor Materials Int. 1991 gelang ASML mit seinem ersten Verkaufsschlager der Durchbruch und kurz danach kaufte es eine Reihe von US-Lithografiefirmen auf und bis Ende der 1990er hatte es einen mit Nikon und Canon vergleichbaren Marktanteil. In den Mitt-2000ern begann ASML große Summen in die Forschung und Entwicklung der EUV-Technologie zu investieren. ASML patentierte die EUV-Technologie im Jahr 1999 und Canon entschied sich, sie aufgrund finanzieller Probleme nicht weiter zu verfolgen, während Nikon sich dazu entschied, ältere Technologien weiterzuentwickeln. Es war jedoch ein gewaltiges Risiko: Die EUV-Lithografie machte es erforderlich, dass Samsung, Intel und TMSC ihre Produktionsfabriken vollständig umbauten und neu aufbauten. Von 2008 bis 2014 inverstierte ASML mehr als 5 Milliarden Dollar in die EUV-Forschung. Das Potential von EUV war so groß, dass Intel, Samsung und TMSC – allesamt Konkurrenten – gemeinsam 23% Anteile von ASML kauften. Intel erwarb den größten Teil: Für 2,5 Milliarden erwarb das Unternehmen rund 15% Anteile (heute haben die Firmen die meisten ihrer Anteile wieder verkauft). Die erste Produktionsfähige EUV-Maschine wurde 2016 vorgestellt.

Warum sind EUVs so teuer? ASML nimmt in der Chipindustrie eine ähnliche Rolle ein, wie Boeing in der Flugzeugindustrie (Auch Boeing verkauft Produkte für über 100 Millionen Dollar): Es ist Integrator von mehr als 4750 hochpreisigen Teilen, die von Herstellern aus der ganzen Welt geliefert werden:

  • Werkzeugtechnik (USA),
  • Chemikalien (Japan) – z.B. eine Anti-Verunreinigungs Abdeckung, die Defekte der Siliziumscheiben verhindert von Mitsui,
  • Linsen (Deutschland) – z.B. eine Hochleistungs optische Linse von Zeiss, die die EUV bündelt und lenkt.

Warum kann ASML nur rund 40 EUV-Maschinen im Jahr herstellen? Jede dieser Maschinen hat eine Fertigungszeit von 12 bis 18 Monaten, wobei folgendes geleistet werden muss:

  • Mehr als 1000 Zulieferer koordinieren (was ähnlich schwierig ist, wie in der Flugzeugherstellung)
  • Jede EUV-Maschine ist eine Spezialanfertigung (wobei aus mehr als 30 Variablen gewählt werden kann)
  • Lange Lieferzeiten – Besonders Teile wie die Linse von Zeiss hat eine Produktionszeit von 40 Wochen

Auch der Lieferprozess ist recht kompliziert:

  • Jede EUV-Maschine wiegt 180 Tonnen
  • Eine zerlegte EUV-Maschine benötigt bis zu 40 Container
  • Der Versand (vorrangig nach Asien) benötigt 20 LKW und 3 Boeing 747.
  • ASML-Teams müssen vor Ort sein, um die Maschinen zu betreiben
  • Es benötigt rund eine Milliarde Dollar, um eine EUV-Maschine anzuschaffen

2021 hat ASML 268 DUV-Maschinen und 42 EUV-Maschinen (von denen bisher insgesamt nur rund 140 verkauft wurden) geliefert – das sind rund 90 Prozent der Halbleiter-Lithografie-Industrie. ASML hat ein Auftragsbuch in Höhe von mehr als 50 Milliarden Dollar und seine größten Konkurrenten sind bei der EUV-Technologie Jahrzehnte hintendran. Unterdessen arbeitet das Unternehmen bereits an der nächsten Generation (High NA-EUV).

Da Mikrochips für beinahe alles benötigt werden (Datenzentren, Künstliche Intelligenz, Autos, Minen), können Halbleiter als das Öl des 21. Jahrhunderts betrachtet werden. Die USA haben sogar die holländischen Exporte der patentierten EUV-Technologie nach China blockiert.

Wie wäre es, wenn statt Zielen, die überall existieren einmal Ziele, die nirgendwo sonst existieren in den Mittelpunkt gerückt werden würden? Denn die Herrschaft durchdringt den Raum weder gleichmäßig, noch gleichförmig. Jede ihrer Infrastrukturen besitzt Knotenpunkte, die von besonders zentraler Bedeutung sind, während die einen Territorien stärker von dieser und die anderen stärker von jener Infrastruktur geprägt sind. Global gesehen lassen sich etwa die Hightech-Metropolen mit ihrer Forschungs-, Finanz-, Rüstungs- und Hightechproduktionsinfrastruktur von der vielmehr extraktivistisch und landwirtschaftlich ausgebeuteten Peripherie unterscheiden. Und selbst innerhalb der kapitalistischen Metropolregionen, von denen die “Überall existierenden Ziele” vorrangig zu handeln scheinen, offenbaren sich bei einem genaueren Blick ganz unterschiedliche infrastrukturelle Schwerpunkte. Während die eine Region geprägt ist, vom Braunkohleabbau und der Energiegewinnung daraus, sitzt anderswo vor allem die Computer-Hightechbranche und wieder anderswo hat die Biotechnologiebranche ihre Zelte aufgeschlagen, während Automobilindustrie und Chemiekonzerne seit beinhe einem ganzen Jahrhundert ganze Städte und Regionen nach ihren Bedürfnissen geordnet haben, Hafenstädte wichtige Handelsmetropolen bilden und manchmal einzelne Militärstandorte und sogar einzelne Funkmasten von internationaler (militärischer) Bedeutung sind. Inmitten dieses Geflechts lassen sich ganz unterschiedliche, oft einzigartige Angriffspunkte identifizieren, die der Herrschaft sehr viel mehr materiellen Schaden zuzufügen vermögen, als das die Brandstiftung an den Fahrzeugen mit den immer gleichen Aufschriften vielleicht vermag. Es mag vielleicht einen gewissen Aufwand bedeuten, sie zu identifizieren, manchmal mögen sie besser, manchmal vielleicht auch schlechter geschützt sein, als die überall existierenden Ziele, und man mag gezwungen sein, der individuellen Kreativität freien Lauf zu lassen, bei der Identifikation und Zerstörung dieser Ziele. Nichtsdestotrotz oder gerade deswegen denke ich, dass diese Ziele möglicherweise den interessanteren Ansatzpunkt im Kampf gegen die Herrschaft liefern mögen. Nicht zuletzt, weil ihnen letztlich auch eine präzisere Analyse über die Funktionsweise der Herrschaft zugrunde liegt, als das abstrakte Schreckgespenst von global tätigen Unternehmen, Polizeien und Armeen, die einfach überall gleichermaßen latent vorhanden zu sein scheinen.

Aus Ziele, die nirgendwo sonst existieren.

Übersetzung von https://actforfree.noblogs.org/post/2022/09/02/asml-semiconductor-dependency/

Transporter von SPIE und MIELE angezündet // Freiheit für unsere Gefährt*innen!

via knack[punkt]news

In der Nacht vom 31.10 auf den 01.11. haben wir im Leipziger Süden Transporter von SPIE und MIELE in Brand gesetzt.
SPIE ist seit Jahren als Knastprofiteur bekannt. Das Unternehmen ist sowohl am Bau als auch am Betrieb von Knästen weltweit beteiligt.
MIELE steht für uns stellvertretend für den deutschen Imeprialismus in Griechenland. Der Waschmaschinenhersteller wurde dort bereits zum Ziel von Angriffen der Revolutionären Organisation 17.November.
Unsere Herzen brennen für alle Rebell*innen in den Verliesen des Staates, die ihren Kampf weiterführen. Sie brennen für Alfredo und Juan, die sich in Italien im Hungerstreik befinden. Sie brennen für Giannis Michailidis, der von Mai bis Juli diesen Jahres im Hungerstreik war und diesen leider ohne „Erfolg“ aussetzen musste.

Freiheit für Anna, Juan, Giannis und Alfredo!
Für die Anarchie!

Versuchte Brandstiftung auf Gelände der Telekom

via Leipziger Zeitung

Die Staatsanwaltschaft Leipzig und das Landeskriminalamt Sachsen ermitteln gegen derzeit unbekannte Täter wegen versuchter Brandstiftung auf einem Gelände der Telekom.

Zwischen den Abendstunden des 10. Oktober und den Morgenstunden des 11. Oktober platzierten unbekannte Täter zu einem noch nicht näher feststellbaren Zeitpunkt mehrere Brandsätze auf dem Telekom-Gelände in der Newtonstraße 4 in Leipzig (Ortsteil Dölitz-Dösen). Die Brandsätze wurden unter einem Pkw sowie an einem Funkmasten abgestellt. Die Brandsätze wurden angezündet, setzten jedoch nicht um, sodass weder Pkw noch Funkmast beschädigt wurde.

Da eine politisch motivierte Tat derzeit nicht ausgeschlossen werden kann, hat das PTAZ* des Landeskriminalamtes Sachsen die Ermittlungen wegen versuchter Brandstiftung übernommen.

Die Polizei ist für die Aufklärung der Tat auf die Hilfe der Bevölkerung angewiesen!

Wer hat im Zeitraum der Abendstunden des 10. Oktober gegen 19:20 Uhr bis zu den Morgenstunden des 11. Oktober gegen 07:20 Uhr Feststellungen auf dem oder um das Gelände der Telekom in der Newtonstraße 4 in 04279 Leipzig, Ortsteil Dölitz-Dösen gemacht, insbesondere Personen- und/oder Fahrzeugbewegungen wahrgenommen? Wer hat Feststellungen getroffen, welche auf eine Aufklärung oder Besichtigung des Objektes vor der Tat hinweisen könnten?