Glasbruch an einem Laborgebäude des Max-Planck-Instituts für Biochemie

via de.indymedia (Archiviert)

Anfang Juli haben wir dem Max-Planck-Institut (MPI) für Biochemie in Martinsried bei München einen nächtlichen Besuch abgestattet. Wir haben die Scheiben eines Laborgebäudes auf dem Campus eingeworfen und sind unbemerkt wieder in die Dunkelheit entschwunden.

Mit unserer Aktion wollten wir den HERREN im weißen Kittel einige schmutzige Fremdkörper in ihre sterile Welt der biotechnologischen Kontrolle befördern. Wir haben deshalb die Fenster zu einem Laborgebäude gewählt, um möglichst die dahinter befindlichen Reinräume zu kontaminieren und dabei entsprechende Forschungsfortschritte zu vernichten. Ob uns das gelungen ist, ist uns leider unbekannt, auch weil sich Bullen und Presse zu unserer nächtlichen Aktion ausschweigen.

Das MPI ist eine der wichtigsten wissenschaftlichen Institutionen in Deutschland. Als Nachfolgeorganisation der Kaiser-Wilhelm-Stiftung förderte dieses Institut schon die der heutigen Genetik vorangehende, eugenische wissenschaftliche Arbeit diverser Nazi-Schlächter und setzte diese Arbeit auch nach 1945 fort, wie die Rote Zora in den 80er Jahren aufdeckte. Heute betreibt und finanziert das MPI für Biotechnologie vor allem Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Genetik, die dann von Partnerunternehmen in medizinischen Produkten beispielsweise auf dem Feld der Reproduktionsmedizin vermarktet wird. Damit ist es eine der grundlegenden Institutionen in Deutschland zur Perfektionierung der (medizinischen) Kontrolle über den Körper bis ins tiefste Innere hinein, immer dem patriarchalen Anspruch gemäß, die Reproduktion jeglichen Lebens total zu beHERRschen und dieses nach irgendwelchen Normvorstellungen selbstHERRlich zu „verbessern“.

Gegen die Vergewaltigung der lebendigen Welt durch die HERREN im weißen Kittel!
Gegen jede HERRschaft!

Für die Anarchie!

Acht Polizeifahrzeuge abgefackelt

via zuendlappen.noblogs.org

Vom 26. bis 28. Juni findet der nächste G7-Gipfel auf dem Schloss Elmau statt, einem Luxushotel am Fuß der bayerischen Alpen. Zu dieser Gelegenheit läuft München, die Hauptstadt dieser Region, selbstverständlich vor Bullen nur so über (18 000 sind vorgesehen), außerdem werden zehntausenden Demonstrant*innen erwartet.

Alle Vorbereitungen auf den Gipfel verliefen also wie am Schnürchen, außer dass auf einmal, am Mittwoch, den 22. Juni gegen 3 Uhr morgens, also einige Tage vor dem Besuch der Henker des Staates, in der Hochstraße in München, acht Fahrzeuge der Bundespolizei, die brav hintereinander geparkt waren, in Flammen aufgingen, während sie geduldig auf ihren Einsatz warteten. Ein Teil ihrer Ausrüstung wurde ebenfalls flambiert (Schilde, Helme, schusssichere Westen etc.), der Sachschaden beläuft sich auf hunderttausende Euro. Ein Hubschrauber und etwa zwanzig Streifen wurden unmittelbar danach in der Umgebung eingesetzt, um die Unbekannten mit dem warmen Händchen aufzuspüren, jedoch vergeblich.

Was die bürgerlichen Lumpen des Aktionsbündnisses „Stop G7 Elmau“ anbelangt, die die pazifistische Großdemonstration gegen den Gipfel der Staatschefs organisieren, haben sie nichts besseres zu tun gehabt, als sich in einer Pressemitteilung, die ihr Gewicht in Erdnüssen wert ist, von diesem schönen Angriff zu distanzieren: „Wir halten derartige Aktionen für politisch falsch und kontraproduktiv. Polizeiautos abzufackeln ist keine geeignete Form des Protests gegen die G7. Das ist nur Wasser auf die Mühlen politischer Hardliner, die mit immer massiveren Polizeieinsätzen Demonstrationsrechte aushöhlen und beseitigen wollen.“ Doch wenn man weiß, dass „Stop G7 Elmau“ sich auch dem Engagement „gegen die Klimaerwärmung“ verschrieben hat, denkt man sich, dass sie in ihrem demokratischen Manifest einen kleinen Fehler gemacht haben: sie wollten wahrscheinlich eher sagen „gegen die Erwärmung gegen die Polizei“ und „für das Recht der Mächtigen friedlich den Planeten zu zerstören“…

Zusammenfassung der deutschen Presse vom 22. Juni 2022, übernommen von Sans Nom

Glasbruch bei Philotech und Infineon

via de.indymedia.org

Im Münchner Südosten gingen bereits Ende März, Anfang April bei den Rüstungsprofiteuren Philotech und Infineon die Scheiben zu Bruch.

Das Softwareunternehmen Philotech in der Eschenstraße 2 in Taufkirchen zählt alle namhaften deutschen Rüstungsunternehmen zu seinen Kunden, besondere Erfahrung hat es laut eigener Angabe im Bereich „Military Aircraft“, „Military Vehicle“, „Border Control“ und „Naval Systems“. Ende März gingen eines Nachts mehrere Fensterscheiben dieses Unternehmens zu Bruch. Infineon ist einer der Giganten in der Halbleiter- und Chipherstellung. Infineon hat nicht nur zahlreiche Rüstungsunternehmen auf seiner Kundenliste, Halbleiter sind für die Pläne einer vollständig vernetzten Welt unerlässlich. Ob Internet of Things, E-Autos, Smartphones, Personalausweise, für alle Anwendungen des smarten Totalitarismus 4.0 braucht es Halbleiter. Viele gute Gründe also, warum Infineon Feinde haben könnte. Anfang April traf es in München zwei Bürogebäude von Infineon in der Raiffeisenallee 12a & 14 in Oberhaching, was ebenfalls im Münchner Südosten gelegen ist. Die Fenster sowie Eingangstüren und Treppenhausbeglasung an zwei Fronten wurden an zwei Gebäuden zerstört. Gegen ihren Krieg, gegen ihren Frieden. Rüstungsprofiteure angreifen! Für die Anarchie!

Angriff auf Krieg und Aufrüstung: Glasbruch bei KPMG und TechConnect

via de.indymedia.org

Montagnacht, gegen 02:05 Uhr, vernahm ein Sicherheitsdienstmitarbeiter das Geräusch zerspringender Glasscheiben an einem Gewerbeanwesen im Bereich der Ganghoferstraße. Nachdem der Sicherheitsmitarbeiter die betreffende Örtlichkeit lokalisiert hatte, bemerkte er dort mehrere gesprungene Glasscheiben sowie verschiedene Schriftzüge (mit thematischen Bezügen gegen Krieg und Aufrüstung). Es entstand ein Sachschaden in Höhe von mehreren tausend Euro.

Bei dem Gewerbeanwesen handelt es sich um ein Gebäude des Unternehmens KPMG, das die Bundeswehr berät. Im selben Gebäude befindet sich auch die Firma TechConnect, die Software für Raketensysteme herstellt. Das Gebäude wurde mit dem Schriftzug „Sabotage War“ markiert. An den beiden Fronten des Gebäudes sind insgesamt circa 20 Scheiben beschädigt oder zerstört worden.

Glasbruch bei Präntal-Medizin München

via de.indymedia.org

Als einen Nachtrag zu den Aktionstagen „Für das Paradies auf Erden“ haben wir letzte Nacht die Scheiben von Pränatal-Medizin München an der Friedenheimer Brücke 19 in München eingeworfen.

Am Wochenende haben wir gegen den „Marsch fürs Leben“, eine Veranstaltung radikaler christlicher AbtreibungsgegnerInnen demonstriert. Dabei stand für uns das Recht auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper im Vordergrund. Wir wollen jedoch auch klar machen, dass wir uns gegen jeden fremdbestimmen Eingriff in unsere Körper wenden.

Wir richten uns gegen jede Form der Eugenik, egal ob diese von den HERREN im braunen Hemd oder jenen im weißen Kittel stammt, egal ob sie uns von Feministinnen oder Sozialdemokrat*innen verkauft wird. Wir richten uns gegen jede Verwertbarmachung des Lebens entlang kapitalistisch-leistungsorientierter und rassenhygienischer Normen, hier in den westlichen Metropolen der Welt, wo diese Selektion die Form einer „Selbstbestimmten Norm“ annimmt, ebenso wie im globalen Süden, wo sie häufig mit repressivem Zwang und offener Erpressung durchgesetzt wird.

Wir wollen mit unserer Aktion dazu beitragen, die Praxis des Pro Choice-Aktivismus hierzulande auszudehnen und nicht bloß Schwangerschaftsabbrüche, sondern auch Bio- und Bevölkerungspolitik im Allgemeinen zum Thema zu machen.

Gegen jede Form der Eugenik und ihre wissenschaftlichen Disziplinen!

Gegen jede Form der Biopolitik und sozialen Kontrolle!

Gegen jede Herrschaft!

Für die Anarchie!

 

Grüße gehen raus an Lina, Ella, Elany, Jan und alle anderen rebellischen Geister, die hinter Knastmauern eingesperrt sind! Wir denken an euch und kämpfen darum, euch bald wieder an unserer Seite zu haben.

Abriss-Stopp im Eggarten nach Brandstiftung an Baggern

via zuendlappen.noblogs.org

Für den Bau einer Neubausiedlung haben in der Münchner Eggartensiedlung vor rund drei Wochen die Abrissarbeiten begonnen. Das idyllische Areal beheimatete zuvor nicht nur Fledermäuse und einen alten Baumbestand, sondern es bot auch Obdachlosen Unterschlupf und war bei den Anwohner*innen beliebt.

Nachdem bereits sechs Häuser der Siedlung platt gemacht wurden, war am Donnerstag, den 10. Februar 2022 ersteinmal ungeplanter Abriss-Stopp: gegen 03:40 Uhr bemerkten Bullen, dass zwei zum Abriss eingesetzte Bagger brannten. Die Feuerwehr rückte an und löschte die Brände, dennoch wurde der eine Bagger schwer beschädigt, der andere ist vollkommen zerstört und muss nun mit einem Kran entfernt werden. Es sei ein Sachschaden von rund 150.000 Euro entstanden und wann der Abriss weitergehe, das könne man auch nicht genau sagen.

Forstmaschinerie im Forst Kasten sabotiert

via zuendlappen.noblogs.org

Rund 20.000 Euro Sachschaden haben Unbekannte im Zeitraum zwischen dem 06. und 07. Januar 2022 angerichtet, als sie einem im Forst Kasten abgestellten Rückezug, sowie einem zugehörigen Anhänger der städtischen Forstverwaltung die Reifen zerstachen, sowie Bauschaum in den Auspuff des Rückezugs füllten und die Gefährte mit den Parolen „Den Wald verteidigen“ und „Verpisst euch“ besprühten.

Die Forstmaschinen waren wohl im Zuge der alljährlichen Durchforstung des Waldes dort abgestellt. Ein Rückezug dient dazu, gefällte Bäume aus dem Wald an den mit LKW befahrbaren Wegesrand zu transportieren. Um eine mögliche Rodung des Forst Kastens zum Zwecke des Kiesabbaus hatte es im Frühjahr und Sommer 2021 bereits verschiedene Proteste von Bevölkerung, ebenso wie Klimaaktivist*innen gegeben. Dass sich einige dieser Klimaaktivist*innen in den Medien von dieser Sabotage distanzierten, folgt einem lange anhaltenden Trend der Distanzierung selbiger von vorangegangenen Sabotagen in diesem Kontext. Siehe auch den Beitrag „[München] 600 Meter Förderband in Kiesgrube gehen in Flammen auf„.

via de.indymedia.org

Die Politiker aus dem Kampf gegen Umweltzerstörung verjagen

Es scheint gerade en vogue zu sein unter Politikern, Wissenschaftlerinnen, Industriellen und allen die es noch werden wollen, auf der Welle der Proteste gegen Umweltzerstörung und vor allem Klimawandel mitzuschwimmen und vor allem, sich hier und dort als deren Sprecher*innen aufzuspielen, sich mit medial in Szene gesetzten, symbolischen Aktionen ebenso wie mit einem in den Medien geäußerten Verbalradikalismus rücksichtslos und auf dem Rücken anderer zu inszenieren und vor allem dann, wenn sich Leute entscheiden, dieses lächerliche Politikspiel nicht mitzuspielen und stattdessen dort anzugreifen, wo die Umweltzerstörung tatsächlich stattfindet, dort wo sich der Angriff nicht bloß gegen ein paar einfache Feindbilder richtet, sondern auch all die Heuchler*innen trifft, die es verstehen, sich als “klimafreundlich” zu inszenieren, während sie die Umwelt härter abfucken, als jemals zuvor, bereitwillig in die Bresche springen und diese Angriffe verurteilen, als fehlgerichtet erklären oder sich gar in Denunziation üben.Das jüngste Beispiel, ereignete sich vor wenigen Tagen rund um den “Forst Kasten” in München. Bereits früher war es im Umfeld dieses Waldes, der für den Kiesabbau gerodet werden soll(te) zu Protesten gekommen. Lokale Bürgerinitiativen, eine vorrangig von Aktivist*innen der linken Szene inszenierte Waldbesetzung, die jeweils kurz nach dem Beklettern von Bäumen spektakulär vom SEK wieder geräumt wurde (was auch das Interesse der Aktivist*innen gewesen zu sein schien), aber auch als im Frühsommer 2021 im Münchner Osten der Strom ausfiel erklärten die Angreifer*innen dazu, dass neben anderen Gründen wie der Sabotage des Rüstungskonzerns Rohde und Schwarz, mitunter auch der Stadtratsbeschluss den Forst Kasten zu roden sie zur Handlung drängten. Zudem brannte im August 2021 bereits ein Förderband in genau jener Kiesgrube, die dem Forst Kasten schon heute Quadratmeter um Quadratmeter buchstäblich den Boden weggräbt. Zufall? Sowohl als der Strom im Münchner Osten ausfiel, als auch nachdem ein Millionenschaden entstand, als das Förderband in der Kiesgrube brannte, beeilten sich einige derjenigen Aktivist*innen und Politiker*innen, die sich zuvor bei Waldbesetzungen und Demonstrationen ins Rampenlicht gestellt hatten, in der Presse zu erklären, dass sie selbst selbstverständlich nichts mit derlei Angriffen zu tun hätten, sondern für friedlichen Protest stünden. Anfang Januar wurde in der Presse von einem weiteren Angriff im Forst Kasten berichtet. Rund 20.000 Euro Sachschaden seien entstanden, als an einem dort eingesetzten und abgestellten Forstfahrzeug (Rückezug) die Reifen zerstochen, dieses mit Parolen wie “Den Wald verteidigen” und “verpisst euch” besprüht wurde und mit Montageschaum der Auspuff verstopft wurde. Das Gefährt ist Eigentum der städtischen Forstverwaltung. Während sich die Stadt beeilt, zu betonen, dass diese Maschine der “alljährlichen winterlichen [Baum]pflege” dient, überschlagen sich in Presse und in den sozialen Medien die Verurteilungen solcher Angriffe durch eben jene Politclowns, von denen ich hier sprechen möchte: Eine gewisse Lisa Poettinger etwa, ihres Zeichens “Studierende Klimagerechtigkeitsaktivistin” schreibt “Sabotage ja, aber nur wenn sie Sinn ergibt […] Im Forst Kasten ist nun BaumPFLEGEinfrastruktur angegriffen worden und Kristina Frank (CSU) zögert keinen Moment, uns damit in Verbindung zu bringen. Aber: Sabotage heißt nicht wahllos irgendetwas zu zerstören. Es bedeutet, diejenigen Dinge lahmzulegen, die überproportional zur Zerstörung unserer Lebensgrundlagen beitragen. Das ist bei Baumpflegegeräten nicht der Fall. Wir können aber davon ausgehen, dass es für Klimaschutzleugner*innen geradezu gefundenes Fressen ist, uns damit zu diskreditieren.” Sabotage ist also dann in Ordnung, wenn die liebe Lisa Poettinger es erlaubt, verstehe ich das richtig? Und ihr springt bei: Tadzio Müller, der bei Twitter schreibt: “Zeitdruck in der Klimakrise zu verspüren und für friedliche Sabotage zu sein, heißt auch, sich sehr genau zu überlegen, wo die härtere Gangart eingelegt wird und wo nicht. Bei Baumpflegeinfrastruktur…? Es gilt: Je militanter die Aktion, desto größer muss die Vorsicht sein.” Seltsame Worte von eben jenem Tadzio Müller, der kürzlich mit einem Interview im Spiegel Aufmerksamkeit erregte, in dem er gewissermaßen eine “grüne RAF” ankündigte und damit ohne jede Rücksicht auf die Folgen, die ein solcher Verbalradikalismus, bei dem ein Angehöriger einer Szene davon spricht, dass es entsprechende Stimmen in seiner Szene gäbe, mit sich bringt, sich selbst in Szene setzte. Ja, wer würde nicht gerne beispielsweise den RWE-Vorstand oder diverse Atomlobbyisten im Kofferraum sehen? Aber die Maschinerie anzugreifen, die dazu dient den Wald sowohl zu durchforsten, als auch zu roden, das geht zu weit? Und auch jener Umweltverein, bei dem man noch immer rätselt, ob er nun faschistisch oder links sei, Extinction Rebellion, die etwa damit bekannt geworden sind, Farbe in Gewässer zu schütten, um Aufmerksamkeit zu erregen, weiß seinen Senf dazu zu geben: “Extinction Rebellion München distanziert sich von der sinnlosen Aktion, Baumpflegegeräte zu beschädigen, zumal fernab der Rodungssaison [Häh? Rodungssaison ist in Deutschland stets in den Wintermonaten; Anm. d. Autors] und bei einem noch nicht abgeschlossenen Entscheidungsverfahren. Demgegenüber haben wir die Befürchtung, dass Konservative und Neoliberale versuchen werden, uns mit dieser unüberlegten Aktion zu diskreditieren. – Objekte der Sabotage können nach unserer Überzeugung nur Dinge sein, die wie eine Bombe im eigenen Haus unser Leben bedrohen.” Was bei Extinction Rebellion, Lisa Poettinger ebenso wie Tadzio Müller auffällt: Sie übernehmen unkritisch das Vokabular von städtischer Forstverwaltung und Medien: “Baumpflege”. Dabei existieren sogar mehrere Fotos, die überdeutlich zeigen, um welche Art der “Pflege” es sich bei diesem Gerät handelt und hier und dort wird in den Medien das beschädigte Gefährt sogar als “Rückezug” näher bezeichnet, während anhand eines entsprechenden Warnsymbols auf den Fotos eines ebenfalls beschädigten Anhängers direkt ersichtlich wird, dass es sich dabei um einen Treibstofftank auf Rädern handelt. Nun es mag der Tatsache geschuldet sein, dass Lisa Poettinger und Tadzio Müllers Klimaaktivismus – ganz zu schweigen von dem, von Extinction Rebellion – weniger daher rührt, dass diese irgendeinen Bezug zu ihrer Umwelt besitzen würden und folglich eine Ahnung davon hätten, wie man sich diese Form der “Baumpflege” vorzustellen hat, sondern vielleicht vielmehr aus irgendwelchen Zahlen und Diagrammen, die über ihre Bildschirme flimmern, motiviert ist, aber dass “Baumpflege” hier ein Euphemismus für Baumfällung ist, hätte ja selbst ihnen auffallen können.

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Was ist von solchen Idioten zu halten, die sich mit (teils) radikalen Parolen zunächst einen Namen innerhalb einer Szene von Umwelt- und Klimaaktivist*innen gemacht haben, nur um dann, dort angekommen, zum Rückzug zu blasen und jeden unkontrollierten Angriff auf die Akteur*innen der Umweltzerstörung zu verurteilen und zu diffamieren? Ja schlimmer noch, die sich an dem uralten Manöver der Aufstandsbekämpfung versuchen, eine Bewegung in die gute Klimaaktivistin und den bösen, angeblich unüberlegt und ziellos handelnden, gemeinschädlichen Vandalen zu unterteilen. Können sie als unsere Verbündeten gelten? Und wenn nicht, können wir ihre Anwesenheit in einer Bewegung dulden, die zunehmend mehr den von ihnen vorgeschlagenen Kurs eines Verbalradikalismus bei gleichzeitiger politischer Taktiererei und einem beinahe offenen Bündnis mit bestimmten Industriebranchen wie der Windkraft- oder der Solarenergie-Industrie einzuschlagen scheint? Können wir, die wir es Ernst damit meinen, den Kampf gegen die Zerstörung der Biosphäre aufzunehmen, mit einer solchen Bewegung überhaupt etwas anfangen? Ich denke anstatt sich dem von Andreas Malm in einer ähnlichen Absicht vorgeschlagenen Kurs (als Alternative dazu, Pipelines in die Luft zu sprengen, wie der Titel seines Buches lautet) irgendwelcher Pseudo-Sabotagen gegen SUVs (die Luft der Reifen ablassen) anzuschließen, wäre es vielleicht an der Zeit lieber über diese Fragen zu diskutieren und entweder konsequent alle Politiker*innen, seien es jene des Parlaments oder eben jene außerparlamentarischen Wichtigtuer, von denen hier die Rede ist, aus den Klimakämpfen zu verjagen, oder wenigstens offen damit umzugehen, dass Sabotagen nicht zum Arsenal jener gehören, die bloß einer neuen Industrie den Weg bereiten wollen.