Am Freitag, den 20. Mai brach gegen 17 Uhr in Grand-Saconnex, dem Flughafengebiet von Genf, ein gigantisches Feuer aus. Ein kompletter Gebäudeteil des im Bau befindlichen zukünftigen Bundesasylzentrums fiel den Flammen zum Opfer. Das Gebäude, das dort neben den Startbahnen des Flughafens Cointrin gebaut wird, hätte im Herbst 2023 eröffnet werden sollen und sowohl Asylsuchende, als auch abgelehnte Asylantragssteller aus der ganzen Schweiz beherbergen sollen (250 Betten waren geplant). Das 25 Millionen Franken teure Gebäude war seit seiner Planung als ein „teilweises-Gefängnis Zentrum“ umkämpft und viele Tags wie „Kein Abschiebeknast“ zieren noch immer seine Nachbarschaft.
Das Sahnehäubchen ist, dass dieses gigantische Bundesgebäude, das abgebrannt ist, auch die Räumlichkeiten der Internationalen Polizei (IP) beherbergen hätte sollen, die für „Sicherheit bei diplomatischen Missionen sorgen, migrationspolizeiliche Aufgaben, den Schutz von VIPs und die Flughafensicherheit übernehmen“, sowie die französisch-schweizerische Polizei und die Zollbehörde. Seine für 2022 geplante Einweihung wurde nun um mehrere Monate verschoben und bislang wurde kein neues Datum angesetzt.
Angaben der Polizei von Genf zufolge brach das Feuer im Dachstuhl aus, wo Abdichtungsarbeiten zugange waren, die zur Explosion mehrerer dort vorhandener Gasbehälter führte. Die Sprecherin Joanna Matta beschränkte sich darauf mitzuteilen, dass die Ermittlungen laufen würden und wollte einen „kriminellen Hintergrund“ nicht ausschließen. Wegen des dichten Rauchs wurde der gesamte Flugverkehr am Genfer Flughafen ebenfalls für beinahe zwei Stunden unterbrochen; 22 Flüge fielen aus oder wurden an die Flughäfen von Lyon und Basel verlegt und es gab erhebliche Verspätungen.
Zusammenfassung aus der Schweizer Presse vom 20. bis 23. Mai 2022 via Sans Nom