Unbekannte Täter haben am vergangenen Wochenende offenbar versucht, einen Bagger anzuzünden, der nahe der Balanstraße auf den Bahngleisen am Giesinger Feld abgestellt war. Beamte der Bundespolizei stellten am Dienstagnachmittag jedenfalls einen Brandschaden am Arm des Baggers fest; das Feuer war zu dieser Zeit bereits erloschen, allem Anschein nach von selbst. Nach den ersten Erkenntnissen war der Bagger am vorigen Samstag unbeschädigt an einer Brückenbaustelle geparkt worden. Das für Branddelikte zuständige Kommissariat 13 hat die Ermittlungen aufgenommen und sucht nun nach Zeugen, die zwischen Samstag und Dienstag etwas wahrgenommen haben, was mit dem Vorfall zusammenhängen könnte. Durch den Brand entstand ein Schaden von mehreren Zehntausend Euro.
Kategorie: Infrastruktur
Erneute Sabotagen an französischen Backbone-Kabeln
Via Sans Nom
In der Nacht von Montag, dem 17., auf Dienstag, den 18. Oktober, gegen 3 Uhr morgens, wird ein Segment der Backbonekabel, die das westliche Internet aus dem Norden Europas bis Marseille transportieren, in der Nähe von Aix-en-Provence durchtrennt. Laut den ersten Ermittlungen mussten die Täter dafür lediglich den Metalldeckel eines Telekommunikationsschachtes, der unter den Weg vergraben war, anheben und die Kabelhülle durchsägen, in der eine Menge Glasfaserkabel verlaufen.
Laut Zscaler, einem amerikanischen Entwickler von Plattformen sur Sicherung von Clouds, hat diese Unterbrechung den Internettransport über die Unterseekabel gestört, die vom Hafen von Marseille aus starten, um Afrika, den Mittleren Orient und Asien zu versorgen.
„Eine gewichtige Unterbrechung von Kabeln im Süden Frankreichs hatte Auswirkungen auf die unterseeischen Hauptkabel, die die Verbindung mit Asien herstellen, sowie potentiell andere Regionen dieser Welt. Diese Unterbrechungen kann Verluste von Paketen und eine ungewöhnliche Latenz für Webseiten und Apps, die die betroffenen Verbindungen durchqueren, hervorrufen“, schreibt der amerikanische Herausgeber.
Zscaler erwähnt außerdem eine Sabotage an drei Orten rund um Marseille [siehe unten]. Auf dem Backbone-Segment, das von Lyon kommt (die Achse Amsterdam-Paris-Lyon-Marseille dient dazu die atlantischen Unterseekabel mit den Unterseekabeln, die aus dem Mittelmeer kommen und die Seiten des indischen und pazifischen Ozeans entlangführen, zu verbinden). Außerdem dem in Richtung Mailand (das Südosteuropa versorgt).
Es scheint allerdings wahrscheinlicher, dass der Traffic nach Madrid und Mailand von einer einzigen Unterbrechung betroffen war, auf den Kabeln, die von Lyon kamen.
Von LeMagIT befragt präzisiert Interxion, Eigentümer der Rechenzentren in Marseille, die die Verbindung zwischen den kontinentalen und den Untersee-Backbonesegmenten herstellen, dass dieser Sabotageakt besonders besorgniserregend sei, und sei es nur, weil er die Fragilität der französischen Infrastrukturen offenbart. „Tausende Personen in Frankreich, die Subunternehmen von Anbieter, das Personal von Anbietern hat Zugang zu den Karten der Backbonekabel-Trassen. Auf diesen Trassen gibt es alle 500 Meter eine Öffnung, die nur sehr selten verschlossen ist, um Zugang zu den Kabeln zu haben.“
Am Mittwoch, den 19. Oktober, dann finden sich tausende Franzosen ohne Internet wieder. Die Telekommunikationsanbieter Free und SFR wurden Opfer eines koordinierten Angriffs auf ihre Glasfaserinfrastruktur in der Region von Marseille, der „schwere Störungen“ im Internetnetz auslöste. „Ein Vandalismusakt in der Region von Marseille auf unsere Glasfaserinfrastruktur hat schwere Störungen unseres Angebots ausgelöst. Die Vandalismusakte haben simultan an verschiedenen weit voneinander entfernten Punkten stattgefunden“, erklärt der Anbieter Free auf seinem Twitter-Account. „Unsere Teams sind seit 3 Uhr morgens auf den Beinen“, fügt er hinzu. Auch der Anbieter SFR hat bestätigt, dass er von der Unterbrechung eines „Long-Distance-Netzes“ in der südöstlichen Region betroffen sind.
Im Herzen des weltweiten Netzes der Unterseekabel ist Marseille einer der wichtigsten Internethubs, der viele große französische Rechenzentren beherbergt.
Versuchte Brandstiftung auf Gelände der Telekom
Die Staatsanwaltschaft Leipzig und das Landeskriminalamt Sachsen ermitteln gegen derzeit unbekannte Täter wegen versuchter Brandstiftung auf einem Gelände der Telekom.
Zwischen den Abendstunden des 10. Oktober und den Morgenstunden des 11. Oktober platzierten unbekannte Täter zu einem noch nicht näher feststellbaren Zeitpunkt mehrere Brandsätze auf dem Telekom-Gelände in der Newtonstraße 4 in Leipzig (Ortsteil Dölitz-Dösen). Die Brandsätze wurden unter einem Pkw sowie an einem Funkmasten abgestellt. Die Brandsätze wurden angezündet, setzten jedoch nicht um, sodass weder Pkw noch Funkmast beschädigt wurde.
Da eine politisch motivierte Tat derzeit nicht ausgeschlossen werden kann, hat das PTAZ* des Landeskriminalamtes Sachsen die Ermittlungen wegen versuchter Brandstiftung übernommen.
Die Polizei ist für die Aufklärung der Tat auf die Hilfe der Bevölkerung angewiesen!
Wer hat im Zeitraum der Abendstunden des 10. Oktober gegen 19:20 Uhr bis zu den Morgenstunden des 11. Oktober gegen 07:20 Uhr Feststellungen auf dem oder um das Gelände der Telekom in der Newtonstraße 4 in 04279 Leipzig, Ortsteil Dölitz-Dösen gemacht, insbesondere Personen- und/oder Fahrzeugbewegungen wahrgenommen? Wer hat Feststellungen getroffen, welche auf eine Aufklärung oder Besichtigung des Objektes vor der Tat hinweisen könnten?
Bahnverkehr im Norden Deutschlands durch Sabotagen lahmgelegt
via NDR
Eine Störung am Zugfunk hat in Norddeutschland heute Morgen fast zum kompletten Stillstand im Bahnverkehr geführt. Nach Angaben der Bahn und des Bundesverkehrsministeriums wurden an zwei Stellen absichtlich Kabel beschädigt.
„Aufgrund von Sabotage an Kabeln, die für den Zugverkehr unverzichtbar sind, musste die Deutsche Bahn den Zugverkehr im Norden heute Vormittag für knapp drei Stunden einstellen“, sagte eine Sprecherin am Mittag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Die zuständigen Sicherheitsbehörden hätten die Ermittlungen aufgenommen.
Wissing: Kabel an zwei Stellen mutwillig durchtrennt
Bundesverkehrsminister Volker Wissing bestätigte Samstagnachmittag, dass die Untersuchungen Hinweise auf einen mutwilligen Anschlag ergeben hätten. „Wir wissen, dass an zwei unterschiedlichen Standorten in Deutschland die Kabel vorsätzlich durchtrennt worden sind“, sagte der FDP-Politiker. Die Hintergründe der Tat seien derzeit noch nicht bekannt. Die Bundespolizei ermittele. Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) ging in einer über Twitter verbreiteten Mitteilung von Vorsatz aus.
Bundespolizei: Tatorte in Berlin und NRW
„Wir haben einen Tatort in Berlin-Hohenschönhausen“, sagte ein Sprecher der Bundespolizeidirektion Berlin. „Ein weiterer befindet sich in Nordrhein-Westfalen.“ Aus Sicherheitskreisen hieß es, es seien am Karower Kreuz in Berlin und in Herne in NRW vorsätzlich sogenannte Lichtwellenleiterkabel beschädigt worden. Auch das Backup-System sei damit ausgefallen.
Zugfunk – unverzichtbar für Zugsteuerung
Neben der Deutschen Bahn meldeten andere Unternehmen wie Metronom, Erixx, Enno und Nordwestbahn am Samstagmorgen Zugausfälle. Metronom und Bahn hatten mitgeteilt, dass die Ursache eine Störung am digitalen Zugfunk GSM-R (Global System for Mobile Communications – Rail) war. „Er dient der Kommunikation zwischen den Leitstellen, die den Zugverkehr steuern, und den Zügen und ist damit unverzichtbarer Bestandteil für den reibungslosen Zugverkehr“, sagte eine Bahnsprecherin. Fällt das Netz aus, müssen die Züge in den nächsten Bahnhof fahren und warten, bis die Störung behoben ist.
Fern- und Regionalverkehr betroffen
Betroffen waren alle ICE-, IC- und EC-Züge in Norddeutschland sowie in Teilen auch der Regionalverkehr, wie die Bahn mitteilte. In Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein ruhte der Verkehr am Samstagvormittag zeitweise auch auf allen Regionalexpress- und Regionalbahn-Verbindungen. Der S-Bahn-Verkehr in Hamburg lief hingegen normal, auch in Mecklenburg-Vorpommern gab es keine Beeinträchtigungen bei den Regionalbahnen. Auch Fernverbindungen zum Beispiel in die Niederlande und nach Dänemark waren betroffen. Am Bahnknotenpunkt Hannover, an dem sich wichtige Nord-Süd- und Ost-West-Verbindungen der Bahn treffen, bewahrten die wartenden Bahnreisenden weitgehend Ruhe. Wie in Hamburg bildeten sich aber lange Schlangen vor den Auskunftsschaltern. Im Laufe des Tages normalisierte sich die Situation.
via WAZ
Herne/Essen. Ein defektes Stellwerk in Herne hat am Samstag den Bahnverkehr im Ruhrgebiet gestört. Zusammenhang mit Sabotage-Akten vermutet.
Ein defektes Stellwerk im Raum Herne hat am Samstag den Bahnverkehr in NRW und im Ruhrgebiet stark beeinträchtigt. Wie die Deutsche Bahn mitteilte, kam es auf den Linien RE 3, RB 32, RB 43, RB 46 und S2 zu Verspätung wie auch Teil- oder Komplettausfällen.
Bis in den späten Samstagabend dauerten die Reparaturarbeiten, sagte ein Bahnsprecher am Sonntagmorgen auf Nachfrage. Gegen 22 Uhr sei die Störung behoben worden, seitdem laufe der Bahnverkehr wieder, hieß es.
Stellwerksschaden: Bundespolizei vermutet Zusammenhang mit Sabotage-Akten
Die Stellwerksstörung ist möglicherweise auf Sabotage zurückzuführen, teilte die Bundespolizei in NRW am Sonntagmorgen auf Anfrage mit, nähere Erkenntnisse gebe es noch nicht, sagte eine Sprecherin.
Unter einer Brücke seien in der Nacht von Freitag auf Samstag Kabel durchtrennt worden. Am Samstagmorgen war der Fernverkehr der Deutschen Bahn in Norddeutschland gestört.
Sicherheitsbehörden: Ermittlungen „in alle Richtungen“
„Wir haben einen Tatort in Berlin-Hohenschönhausen“, sagte ein Sprecher der Bundespolizeidirektion Berlin gegenüber der dpa. „Ein weiterer befindet sich in Nordrhein-Westfalen.“ Aus Sicherheitskreisen hieß es, es seien am Karower Kreuz in Berlin und in Herne in NRW vorsätzlich so genannte Lichtwellenleiterkabel beschädigt worden. Auch das Backup-System sei damit ausgefallen.
Die Ermittlungen würden mit Hochdruck in alle Richtungen geführt, erklärte die Bundespolizei. „Aktuell ist von einer zielgerichteten Fremdeinwirkung von außen auf Kabel der Deutschen Bahn auszugehen“, sagte der Sprecher. Zu weiteren Details könne er auch aus ermittlungstaktischen Gründen keine Auskunft geben. (mit dpa)
Brandstiftung an Güterwaggon führt zu Sperrung von Bahnstrecke
via swr.de
Der Brand eines mit Toilettenpapier beladenen Güterzugwaggons im Bahnhof in Rheinbrohl ist möglicherweise vorsätzlich gelegt worden. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Ein Sprecher der Polizei in Linz sagte dem SWR, momentan werde ein technischer Defekt und eine Selbstentzündung ausgeschlossen. Den Angaben zufolge wurde der völlig ausgebrannte Güterwaggon sichergestellt und soll voraussichtlich noch im Laufe des Tages auf Spuren untersucht werden.
Sachschaden von mehr als 200.000 Euro
Bei dem Feuer am Montagabend entstand laut Polizei ein Sachschaden von mindestens 200.000 Euro, außerdem wurde bei dem Brand eine Oberleitung beschädigt, die nun ausgetauscht werden muss. Zwei Gleise seien aber befahrbar, so der Polizeisprecher.
Bei dem ausgebrannten Waggon handelt es sich um den ersten eines Güterzugs, der laut Polizei bereits mehrere Tage in dem Bahnhof stand. Wie die Feuerwehr mitteilte, konnte ein Übergreifen der Flammen auf weitere Waggons verhindert werden.
Behinderungen im Zugverkehr
Der Bahnhof und die Bahnstrecke mussten für mehrere Stunden gesperrt werden. Es kam zu Verspätungen und Ausfällen auf der Strecke zwischen Rheinbrohl und Bad Hönningen. Außerdem gab es wegen dem Einsatz Verkehrsbeeinträchtigungen in den umliegenden Straßen. Verletzt wurde bei dem Feuer niemand.
[Graz] anti-militaristischer angriff auf mercedes-zulieferer magna
via Autonomes Blättchen #50
Wir haben am 18.08. den mercedez-zulieferer magna in graz sabotiert. Dazu haben wir die kabelschächte neben den zum betriebsgelände führenden gleisen geöffnet und feuer gelegt. Auf dem gelände werden mercedet g-klasse suvs zusammengebaut. Mercedez-benz verkauft seine jeeps an superreiche sowie staatliche armeen. Mercedez ist teil der zivil-militärischen industrie und ein profiteur der fortlaufenden zerstörung des ökosystems. Diese aktion soll zu angriffen auf die kriegsindustrie als auch alle die erde zerstörenden formen und akteure motivieren.
Brandstiftung auf dem Hof von Bauer (beteiligt am Bau von Coastal GasLink)
Am 3. August, wenige Wochen nachdem die Beteiligung der deutschen Firma Bauer am Bau der Coastal GasLink Pipeline bekannt wurde, bei der das Unternehmen Ausrüstung für den Bohrprozess produziert, berichten die lokalen Medien von einem nächtlichen Feuer auf dem Parkplatz des Hauptsitzes der Firma in Schrobenhausen, Deutschland.
Gemäß den Medien wurden drei sehr teure Fahrzeuge von unbekannten Angreifer*innen in Brand gesteckt. Zumindest bei einem von ihnen handelt es sich um eine dieser phallusförmigen Bohrmaschinen, die dazu genutzt werden, beim Bau von Pipelines überall auf der Welt die Erde zu vergewaltigen. Während Fotos in den Medien diese Maschine vollständig ausgebrannt zeigen, wird berichtet, dass die Feuer an zwei anderen Maschinen gelöscht werden konnten, jedoch trotzdem große Schäden anrichteten. Fest steht dass keine dieser Maschinen in naher Zukunft zum Bau irgendwelcher extraktivistischen Infrastruktur genutzt werden wird, sei es auf der Baustelle am Wedzin Kwa oder anderswo auf der Welt.
Brandstiftung an Stellwerk der Zugstrecke Augsburg-München legt Bahnverkehr lahm
via BR24
Nach dem nahezu völligen Ausfall der Bahnstrecke zwischen Augsburg und München am Montag hatte die Bayerische Regiobahn bereits von einem Brandanschlag gesprochen. Nun bestätigte die Bundespolizei dem BR Ermittlungen wegen Brandstiftung.
Ein Brand an einem Stellwerk in Mering hatte zu einem Kabelschaden geführt. Die Folge waren massive Auswirkungen auf den Bahnverkehr zwischen Augsburg Hauptbahnhof und München am Montag und am Dienstagmorgen. Wegen der beschädigten Kabel konnten die Signale für die Züge nicht mehr korrekt gesteuert werden, beschreibt eine Bahnsprecherin das Problem.
Zunächst äußerte sich die Bundespolizei nicht konkret zur Ursache des Brandes. Mittlerweile hat sie dem BR Ermittlungen wegen Brandstiftung bestätigt.
Viele Züge fahren wieder planmäßig – Fernverkehr teilweise noch gestört
Am Dienstagvormittag normalisierte sich der Bahnverkehr weitgehend, der Stellwerkschaden wirkt sich aber weiterhin aus. Wie lange die Störungen noch andauern, hängt laut einer DB-Sprecherin davon ab, wann die beiden Fernverkehrsgleise freigegeben werden können. Dafür muss es Technikern gelingen den Brandschaden zu beseitigen.
Laut Streckenauskunft der Bahn fallen am Dienstagvormittag vor allem noch Regionalverbindungen der BRB (Bayerische Regiobahn) aus. Die DB-Züge im Nah- und Fernverkehr sind laut einer Sprecherin „größtenteils“ wieder fahrplanmäßig unterwegs.
Allerdings komme es teilweise noch immer zu Verspätungen und Umleitungen. So werden beispielsweise Fernverkehrszüge, die aus nördlicher Richtung über Augsburg nach München fahren würden, über Ingolstadt umgeleitet. Fernverkehrszüge aus Richtung Ulm/Stuttgart würden größtenteils schon wieder über Augsburg fahren, so die Sprecherin.
via BR24
Die Züge fahren wieder, jetzt ermittelt die Polizei: Nachdem es in einem Stellwerk auf der Bahnstrecke Augsburg – München gebrannt hat, sucht die Kripo nach Zeugen. Das Feuer hatte den Zugverkehr größtenteils lahmgelegt.
Die Kriminalpolizei sucht jetzt Zeugen, die in der Nacht zum Montag beobachtet haben, wie jemand zwischen den Haltestellen Mering und Althegnenberg einen Brand an der Strecke gelegt hat. Die Kripo hat den Tatort und das Umfeld in den vergangenen Tagen eingehend untersucht und wertet die Spuren nun aus.
Tat geschah zwischen Sonntagnacht und Montagmorgen
Der Brand soll nach bisherigen Erkenntnissen zwischen 21 Uhr am Sonntag und 3 Uhr am Montagmorgen gelegt worden sein. Für die Ermittler ist von Bedeutung, falls jemand zur Tatzeit Auto- oder Fahrradfahrer in der Nähe gesehen hat. Oder Personen, die dort möglicherweise trotz der sommerlichen Temperaturen mit Handschuhen oder Kapuzenpullover unterwegs waren. Ebenso wird um Zeugenhinweise gebeten, wenn jemand auf entsprechende Kleidungsstücke im Umfeld gestoßen ist.Feuer hatte für massive Störungen im Bahnverkehr gesorgt
Auf der Bahnstrecke Augsburg-München war es Anfang der Woche wegen der Brandlegung zu zahlreichen Zugausfällen gekommen. Ein Grund waren nach jetzigem Stand Beschädigungen an einem für den Bahnverkehr wichtigen Kabelschacht auf Höhe Mering. Daraufhin funktionierten die Signal- und Kommunikationsleitungen nicht mehr richtig.
DB-Funkmast angezündet – Militarismus angreifen!
Wir haben die deutsche Bahn als Teil der Kriegslogistik in Europa angegriffen. Wir haben nicht vergessen, dass dieser Konzern(auch wenn er sich zurzeit mit „humanitären“ Lieferungen in die Ukraine, das Image reinwaschen will) seit Jahren an Waffenlieferungen beteiligt ist. Insbesondere unsere Freund*innen in Rojava werden tagtäglich mit durch die DB gelieferten Waffen getötet. Die Kooperation zwischen der deutschen Bahn und dem faschistoiden Regime Erdogans ist eng.
So haben wir in der Nacht vom 28. auf den 29. April einen Funkmast der DB in Markkleeberg abgefackelt. Die Strecke an der der Funkmast steht wurde und wird wiederholt für Waffenlieferungen benutzt. Wir versuchen so der aktuellen Kriegslogik mit unseren Mitteln etwas entgegen zu setzen und wünschen uns möglichst hohen Sachschaden. Wenn die Strecke nicht zum Transport von Militärfahrzeugen genutzt wird, werden hier fleißig Autos, Kohle und andere zerstörerische Rohstoffe in alle Welt verschickt.
Was uns außerdem motiviert, ist der Versuch endlich aus der Ohnmacht auszubrechen, die mindestens seit Corona besteht. Sabotage an Kriegsgerät scheint keine gängige Praxis zu sein und wird außerdem durch das übliche Gelaber von bürgerlichen Linken versucht zu diskreditieren( á la: „Natürlich muss die Ukraine Waffen bekommen – da wird doch die freie Welt verteidigt!“)
Wir glauben nicht an „die Avantgarde“, aber wenn wir andere zur Sabotage motivieren können, bleibt uns ein Lächeln natürlich nicht erspart.
Die Rauchschwaden unseres Feuers mögen nach München ziehen, wo gerade ein Ermittlungsverfahren nach §129 inklusive Hausdurchsuchungen eingeleitet wurde.
Militarismus angreifen!
Für die Anarchie!
[Vorgehensweise: Eine 1Liter Flasche mit 2/3 Motoröl 1/3 Benzin, Eine 1Liter Flasche mit Benzin. Das ganze entzündeten wir mit einer 0,5Liter Flasche inklusive Benzin an der Grillanzünder mittels Kabelbinder befestigt wurde. Das ganze legten wir auf die Kabelstränge, die vom Schaltkasten zum Mast führen. Dazu sei gesagt: Wenn ihr an einem belebteren Ort seid, verwendet Zeitzünder!]
Sabotage der Produktion zweier Halbleiter-Giganten
Zwei Brandstiftungen an Strominfrastruktur legen zwei Halbleiter-Giganten im französischen „Silicon Valley“ nachhaltig lahm
Am Dienstag, den 5. April 2022, um 1h44, bricht an den Stromkabeln unter der Brignoud-Brücke, die den Fluss Isère im Südosten Frankreichs in der Nähe von Grenoble zwischen den Orten Villard-Bonnot und Crolles überquert, ein Feuer aus. Acht 20.000-Volt-Kabel und ein 225.000-Volt-Kabel fangen Feuer. Erst im Laufe des nächsten Tages kann das Feuer vollständig gelöscht werden, die Brücke wird gesperrt.
Unter den neun Kabeln, die die Brandstifter im Visier hatten, befand sich ein 225.000-Volt-Hochspannungskabel des Stromanbieters RTE. Der Strom fiel in den Städten Crolles und Bernin aus, über 5000 Haushalte waren ohne Strom, ebenso das dort gelegene Industriegebiet, das insbesondere zwei der wichtigsten Unternehmen im Becken von Grenoble beherbergt: ST Microelectronics und Soitec, beides Hersteller von Halbleitern. Die Produktion wurde bei beiden Unternehmen, die jeweils mehrere tausend Menschen beschäftigen, mitten in der Nacht gestoppt. Denn während beide Fabriken in der Lage sind mit kurzen Stromausfällen umzugehen, ist die Notstromversorgung bei einem Ausfall von mehreren Stunden nicht ausreichend.
So kam es auch bei STMicroelectronics zu einem Stromausfall. Für dieses Unternehmen war es bereits der zweite Angriff innerhalb von zwei Tagen. In der Nacht von Sonntag auf Montag waren 225.000-Volt-Kabel eines Umspannwerks in Froges angezündet worden, es wurden Tags gefunden, die STMicroelectronics als Ziel benennen, da es „zu viel Strom verbrauche“, und ein „Anarchiesymbol“. Unbekannte waren in das Gelände eingedrungen und hatten gezielt an Hochspannungskabeln Feuer gelegt, die das Umspannwerk unterirdisch über drei Kilometer mit der Trafostation von STMicroelectronics in Crolles verbinden. Der Schaden sei hoch und die Notstromversorgung bei STMicroelectronics sei angesprungen, es sei jedoch nicht zu einem Stromausfall gekommen.
Nun, spätestens nach dem Brand unter der Brücke steht die Produktion still, bei STMicroelectronics wie bei Soitec. Und das nicht nur einige Stunden, wie Sprecher beider Unternehmen zuerst versicherten, sondern deutlich länger. „Beide Unternehmen konnten wieder starten, aber nur in eingeschränktem Modus, denn abgesehen von den Produktionsverlusten, über die wir wohl später noch sprechen müssen, wissen wir, dass dieser Sektor über Maschinen verfügt, die unpassende Stromausfälle überhaupt nicht mögen“, erklärt der gewählte Vizepräsident für den wirtschaftlichen Aufschwung des Grésivaudan, Jean-François Clappaz. Die weißen Hallen, die gemeinhin im Produktionsprozess der Halbleiter-Industrie verwendet werden, sind insbesondere von Ventilations-Filter-Systemen und von verschiedenen Sensoren (Temperatur, Feuchtigkeit, etc.) abhängig, die sicherstellen sollen, dass es eine äußerst geringe Konzentration von Partikeln und Staub in der Luft gibt. Da aufgrund des Ausfalls der Ventilationssysteme Staub in die weißen Hallen eindringen konnte, müssen diese nun geputzt werden. Außerdem müssen alle Sensoren beim Hochfahren neu kalibriert werden. Doch nicht nur das, auch alle Maschinen zur Produktion müssen inspiziert und teilweise repariert werden, außerdem erfordert ihr Wiederanwerfen eine Neuprogrammierung. Immerhin geht es hier um darum ein hohes Qualitätsniveau verbunden mit einer schnelle Produktion im Nanometer-Bereich sicherzustellen.
Die Stromversorgung konnte bereits im Laufe des Folgetags nach dem Brand wiederhergestellt werden, doch Sicherheitsprotokolle beider Unternehmen verlangten die vollständige Evakuierung des Produktionspersonals, sowie die technischen Anlagen (Energie, Gas, chemische Produkte,…) in Sicherheit zu bringen. Stück für Stück wird nun alles wieder hochgefahren. Was Tage bis hin zu Wochen dauern wird. Alle Arbeiter wurden bei Soitec „dazu mobilisiert den Zustand der Maschinen zu überprüfen, die durchgebrannten Platinen und die beschädigten Gelenke auszutauschen“, erläutert der operationale Direktor Cyril Menon. „Alle Produktionsposten werden überprüft und die Produktion wird Stück für Stück wieder aufgenommen.“
Normalerweise laufen die Produktionslinien 24/7, das Halbleiter-Geschäft boomt. Noch nie hat es eine solche Knappheit an Halbleitern gegeben, die insbesondere die Automobilindustrie hart trifft. STMicroelectronics plant eigentlich seine Produktionskapazitäten in diesem Jahr um 15 bis 20 % zu steigern, nachdem es sie letztes Jahr bereits um 25 % gesteigert hatte. Crolles ist dabei der wichtigste Standort von STMicroelectronics in Europa mit mehr als 4 300 Beschäftigten. Die Besonderheit des Herstellungsprozesses von Halbleitern sind die extrem hohen Kosten des Produktions-Equipments (die kleinste Maschine kostet bereits mehrere Millionen Dollar), sodass die Produktion nie stehen bleiben darf. Die Herstellung von Halbleitern ist extrem energiefressend. Die Fabrik in Crolles verfügt über eine Leistung von 25 MW. Die Fabrik von Soitec in Bernin ist mit 1 600 Angestellten und einer Leistung von circa 10 MW bescheidener.
Dieser Vorfall stellt die Frage nach der Versorgungssicherheit der sensiblen Industriestandorte, wie die der Halbleiter, wo Stromausfälle bedeutende Schäden verursachen können, ja gar gewichtige Industrieunfälle, und wo die Fabriken nicht so schnell wieder zum Laufen gebracht werden können. „Die Anlage ist sehr geschützt“, erklärt Soitec-Vizechef Thomas Piliszczuk, „aber wenn etwas außerhalb des Geländes passiert, wird das deutlich komplizierter. […] Wir machen uns Sorgen zu sehen, dass die Halbleiter-Industrie die Zielscheibe von Angriffen werden kann. Die Vorfälle der beiden letzten Tage haben außerhalb der Unternehmen stattgefunden. Jeder erkennt, dass wir eine strategische Industrie für das Land sind, aber man sieht, dass heute Angriffe diese Industrie ins Visier nehmen können…“ „Diese Episode fördert einen Schwachpunkt zutage“, erkennt auch Cyril Menon. „Die Redundanz der Stromversorgungsquellen hat nicht ausgereicht um uns zu schützen, da die Missetäter alle Stromversorgungskabel erwischt haben. Unsere Partner Enedis und RTE sowie die öffentlichen Kommunen haben die notwendigen Maßnahmen ergriffen, damit sich dieses Problem nicht wiederholt.“
„Auch wenn das gesamte Ausmaß des Schadens noch nicht bekannt ist, könnte er im höheren zweistelligen Millionenbereich liegen“, vermutet der Staatsanwalt von Grenoble, Eric Vaillaint. Der Brand hat auch bereits Auswirkungen auf den Börsenkurs beider Unternehmen gehabt, die in diesen ersten Tagen nach dem Anschlag um mehrere Prozentpunkte fielen.
Übrigens fiel auch die Schule am Dienstag für viele Schüler aus, da die Schulbusse die Brücke nicht passieren durften. Auch viele Menschen, die auf der anderen Flussseite arbeiteten, konnten nicht zur Arbeit gelangen.
Anmerkung
Soitec ist ein Unternehmen, das Halbleiter-Materialien entwirft und produziert, die für die Herstellung von Chips benötigt werden, die in Smartphones, Tablets, Computern, Servern und Rechenzentren verbaut werden.
STMicroelectronics ist einer der weltgrößten Hersteller von elektronischen Teilen und insbesondere von Halbleitern (Elektrochips), die insbesondere für die Kriegsindustrie, die Automobilindustrie, die Kommunikation (5G, Cloud), für die Verwaltung von Energie und verbundener Objekte von Bedeutung sind.
Synthese aus unterschiedlichen Presseartikeln der französischen Presse, gefunden bei Sans Nom (hier, hier und hier).